Asyl-Farb-Anschlag

■ „FrauenLesben“ stürmen Ausländeramt

Eine Gruppe Bremer Frauen, die sich gegenüber der taz als „FrauenLesben Bremen“ bezeichnete, hat gestern Mittag auf das Bremer Ausländeramt einen Farbanschlag verübt und eine „übelriechende Flüssigkeit ausgeschüttet“. Nach Angaben der Polizei haben die Frauen zunächst vorgegeben, im Treppenhaus des Gebäudes Wartungsarbeiten auszuführen. Dabei malten sie Parolen wie „keine Abschiebung“ an die Wände. Zusätzlich wurde eine Doppeltür mit einer Kette versperrt. Dass dabei keine BehördenmitarbeiterInnen eingesperrt wurden, lag lediglich daran, dass diese alle bei einer Dienstbesprechung waren.

Nach Angaben von Hans-Jörg Wilkens, Leiter des Stadtamtes will die Behörde jetzt Anzeige gegen die zurzeit unbekannten Täterinnen stellen. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, ließ sich gestern noch nicht beziffern.

Die „FrauenLesben aus Bremen“ gaben in einer Stellungnahme gegenüber der taz als Motiv für die Aktion an: „Die Ausländerbehörde ist eine mörderische Verwaltung.“ Die in der BRD geschaffenen Ausländer- und Asylgesetze hätten zum Ziel, die Menschen ohne einen deutschen Pass, einem Zustand der Belagerung, Entrechtung und Kontrolle auszusetzen. Weiter heißt es in der Erklärung: „Auf dem Boden der herrschenden Gesetzeslage machen sich die Angestellten der Ausländerbehörde durch ihre aktive Ausführung von Anweisungen schuldig an dem menschenverachtenden, rassistischen System.“ Darum fordert die Frauen-Gruppe unter anderem eine freie Wahl des Aufenthaltsortes, eine Beendigung der Abschiebungen und eine Abschaffung des Ausländergesetzes. Jeti