■ Ina Wudtkes Universal Soldiers

In der Berliner „Julius Leber Kaserne“ sind Soldaten für besondere Einsätze stationiert. Sie sind Models. Bei Staatsbesuchen müssen sie das deutsche Militär repräsentieren, das heißt: ernst gucken, salutieren, strammstehen. Deshalb werden die Wehrpflichtigen streng ausgewählt: Afrodeutsche sind zum Beispiel nicht dabei, weil „das komisch aussehen würde“.

Diese Antwort hat die Fotografin Ina Wudtke bekommen, als sie zum Shooting in der Kaserne war. Wudtke interessiert sich dafür, wie bestimmte gesellschaftliche Rollenbilder visuell funktionieren: Immer in Serie fotografiert sie Teenage-Fans der Backstreet Boys, HipHopper oder in Berlin lebende Künstlerinnen. Stets löst sich der Einzelcharakter in der Ornamentalisierung auf und legt so doch erst den Blick auf Differenzen frei. Die Fotos sind noch bis 10. 12. bei Wiensowski & Harbord, Goethestraße 69 zu sehen (Fr.–So., 15–19 Uhr). hf