Immer mehr obdachlose Jugendliche

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Berlin hat einen Spendenaufruf zu Gunsten der Obdachlosenhilfe gestartet. Angesichts steigenden Bedarfs und geringerer Zuwendungen vom Senat ist der Verband dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen, wie die Vizepräsidentin des hauptstädtischen DRK, Elke Strangfeld, gestern sagte. Nach offiziellen Angaben sind in Berlin derzeit 12.000 Menschen ohne festen Wohnsitz, von denen rund 4.000 auf der Straße leben. Die Dunkelziffer sei jedoch weit höher, betonte Elke Strangfeld. Nach Schätzungen des DRK liege sie bei 6.000 bis 8.000 Obdachlosen. Auffallend sei dabei die wachsende Zahl von betroffenen Jugendlichen und psychisch Kranken. Außerdem würden auch zunehmend Bedürftige die Einrichtungen aufsuchen, die noch in einer Wohnung untergebracht seien. Das DRK unterhält gegenwärtig insgesamt neun Objekte für Obdachlose, von denen sechs ganzjährig geöffnet sind. Dazu zählen Notunterkünfte, Wärmestuben, Suppenküchen und Wohngemeinschaften. Nach Angaben der Vizepräsidentin flossen 1998 rund 650.000 Mark aus Spendenmitteln in die Einrichtungen. In diesem Jahr sind es bisher 500.000 Mark. Das Geld werde gebraucht, um die vorhandenen Angebote zu erhalten und weitere aufbauen zu können, sagte Frau Strangfeld. Eine neue Notunterkunft öffnet am 1. Dezember am Nordufer 24/25 in Wedding. Geldspenden können unter dem Stichwort „Obdachlosenhilfe“ auf das Konto 150 100 beim Postgiroamt Berlin, Bankleitzahl 100 100 10, überwiesen werden. Daneben werden auch Sachspenden benötigt, im Besonderen warme Bekleidung, Schuhe, Decken sowie Medikamente und Verbandsmaterial. ADN