Update für einen Klassiker

Mit etwas Kreativität und Einfühlungsvermögen wird aus dem biederen Präsentkorb ein individuelles Geschenk  ■ Von Karen Schulz

Er ist fürwahr ein Klassiker. Kaum einE FirmenjubilarIn kam früher ohne davon, ungezählt sind die Silberhochzeitspaare, die noch Wochen nach den Feierlichkeiten von ihm zehrten. Entsprechend bieder ist sein Image: Der Präsent-, vulgo Fresskorb gilt vielen immer noch als unverbindliches, oft kostspieliges Geschenk, das ziemlich angestaubt daherkommt. Manchmal im wahrsten Sinne des Wortes: Wenn das sperrige Ungetüm schon länger im Kaufhausregal vor sich hinvegetierte.

Dabei ist die Geschenkidee eigentlich klasse: Essen (und trinken) muß schließlich jedeR – und für Leckerbissen sind die meisten Menschen zu haben. Damit aus diesem Dinosaurier ein persönliches, mit Begeisterung genossenes (Weihnachts-)Geschenk wird, braucht es etwas Kreativität und Einfühlungsvermögen in die EmpfängerInnen.

Freund oder Freundin, Sohn oder Enkeltochter fahren auf Fastfood ab und sind für die Küche verloren? Mit einem Mix aus amerikanischen Produkten wie Muffins-Backmischungen, Tacoshells zum Selberfüllen, einem Grund-Kochbuch und dem einen oder anderen frischen Gemüse kann man sie vielleicht zu Kochexperimenten mit FreundInnen anregen. Die passenden Produkte gibts in vielen Supermärkten oder in großen Kaufhäusern. Wem das pur zu ungesund ist, der findet zum Beispiel beim Hamburger Canis Versand gesunde Produkte aus Kanada wie Ahorncreme, die jeden Nussnougat-Brotaufstrich schlägt. Und die Verpackung? Bloß kein Korb – eine amerikanische Zeitung als Geschenkpapier oder, wenns etwas teurer sein darf, ein hipper Rucksack bieten sich an.

Edle Sweets sind gefragt? Dafür könnte man im Nordischen Weinhaus vorbeischauen. Hier gibt es tiefdunkle Schokotäfelchen mit hohem Kakaoanteil, Pralinen, feine Teesorten und Marzipan – als Verpackung passt dazu eine edel bezogene Schachtel oder ein Samtbeutel. Und wenn man schon mal im Laden ist, fällt einem vielleicht auch der eine oder die andere WeinliebhaberIn ein, die man in diesem Jahr mit ein paar Flaschen bedenken möchte: Wer testen will, was da verschenkt werden soll, kann die guten Tropfen aus aller Welt gleich vor Ort verkosten.

Maßgeschneiderte Geschenke gibt es in der füllbar im Ottenser Mercado: Diverse Liköre und Weine, aber auch gute Öle und Essig-sorten kann man sich hier nach Belieben und Geldbeutel in große oder kleine Flaschen zapfen lassen. Praktisch: Es werden auch kleine Mengen ab 100 ml abgefüllt – in mitgebrachte oder vor Ort gekaufte Flaschen. So wird selbst teures Kürbiskernöl erschwinglich – und die Umwelt durch die Wiederverwendung geschont.

Wer edle (und etwas kostspieligere) Delikatessen sucht, muß nicht unbedingt zur Kaviardose greifen: Bei der Räucherei Kunkel kann man eine besondere Spezialität bestellen – geräucherten oder gebeizten Alaska-Wildlachs. Der hat zwar seinen Preis, ist aber neben dem unvergleichlichen Aroma auch wegen ökologisch unbedenklicher Fangmethode und Zubereitung zu empfehlen: Die Fische zappeln nicht im Netz, sondern werden einzeln gefangen, auf See gefroren und in der Räucherei in speziellen Öfen umweltschonend geräuchert.

Dazu noch etwas Spritziges – ruhig den günstigen, aber leckeren Aldi-Champagner –, dann kann selbst ein Korb als Verpackung nicht mehr schrecken.

Canis Versand, Tel.: 70 10 15-20, Fax -15, die Produkte gibts im Dezember auch auf dem Weihnachtsmarkt in Ottensen;

Nordisches Weinhaus, Eulenstraße 83;

füllbar, Mercado, Ottenser Hauptstraße 10;

Räucherei Kunkel, Tel. 04282-10 53, Fax -41 10; im Dezember gibt es den Lachs unter dem Namen Alaska Sea Company beim Effenberger Fischmobil auf dem Biomarkt.