Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodóvar, D: Cecilia Roth, Marisa Paredes

„Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurrilen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Cinema, Gondel, Casablanca (Ol)

The Astronaut's Wife USA 1999, R: Rand Ravich, D: Johnny Depp, Charlize Theron

„Nach einem mysteriösen Vorfall im Weltraum ist Johnny Depp als Astronaut seltsam gefühlskalt und ehrgeizig, jedenfalls aus der Perspektive seiner Ehefrau. Oder sind ihre Verdachtsmomente gegen den Ehemann, ihre zunehmende Paranoia in New York, für das sie das sonnige Florida aufgeben musste, nur Resultat ihrer Schwangerschaft? Auf ganz leisen Sohlen kommt der Schrecken in diesem Film daher, der wie eine Science-Fiction-Variante von „Rosemarys Baby“ anmutet. Psychologie statt Spezialeffekte. Aber was als eindringliches Kammerspiel beginnt, enttäuscht durch das höchst konventionelle Ende.“ (tip) CineStar, UFA-Palast

Austin Powers 2: The Spy Who Shagged Me USA 1999, R: Jay Roach, D: Mike Myers, Heather Graham / Originalfassung ohne Untertitel

„In every instance shag means exactly what you think it means.“ (Barry Norman) CineStar

B

Big Daddy USA 1999, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Joey Laren Adams

„Ein 32-jähriger Kindskopf mit Geld und ohne Ambitionen adoptiert einen fünfjährigen Bettnässer, um einen Spielkameraden zu haben, nachdem er die Freundin verloren hat. Gemeinsam pinkeln sie auf die Straße und genießen Junk-food. Allmählich entwickelt der Ältere Verantwortungs- und Vatergefühle und wird selber ein wenig erwachsen. Mäßig komische Komödie, die Toleranzen und Familienbewusstsein propagiert.“ (tip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del), Wall-Kino (Ol), Solitaire (Westerstede)

Bladerunner / Directors Cut USA 1982/93, R: Ridley Scott, D: Harrison Ford, Rudger Hauer, Sean Young / Originalfassung ohne Untertitel

In der Urfassung wirken die Bilder jetzt wie befreit von der alles gleich zuordnenden Stimme des Ich-Erzählers, und das offene Ende entspricht konsequent den Konventionen des fatalistischen Thrillers der 40er Jahre. Die kleine, vorher weggeschnittene Szene ist dagegen ein Paradebeispiel dafür, wie man mit einem Detail einer ganzen Geschichte eine völlig neue Deutung geben kann. (hip) Schauburg

Blair Witch Project USA 1999, R: Daniel Myrick, Eduardo Sanchez, D: Heather Donahue, Michael Williams, Joshua Leonard

„Viel sieht man nicht: nervöse Handkamera, natürliches Licht, drei junge Leute, reichlich Wald – Horror unplugged. Aber schon nach wenigen Minuten horcht man auf jedes Knacken. Der Film basiert auf einer Lüge: 1994, behauptet er, seinen in einem Kaff in Maryland drei Studenten verschollen, als sie einem Hexenkult nachspürten. Ein Jahr später habe man ihr Videomaterial gefunden – ein kurzer Film vom Sterben mit dem Thrill der Authentizität.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Casablanca (Ol)

Die Blume der Hausfrau Deutschand 1998, R: Dominik Wessely

Sie stolzieren über die Parkplätze wie eine Gang von Westernhelden, einer pfeift dabei gar das Thema von „Zwei glorreiche Halunken“, und dabei sind sie adrette Staubsaugervertreter, die für die Firma Vorwerk täglich in den Kampf gegen den Dreck und die Sparsamkeit von Frau Saubermann ziehen. Der Dokumentarfilmer Dominik Wesseley begleitete sie bei ihren Großangriffen auf die Geldbörsen der Hausfrauen. Die meiste Zeit zeigt er einfach nur ihre Verkaufsgespräche, bei denen die Vertreter mit einem bewundernswerten Geschick die Damen des Hauses umgarnen und versuchen, ihnen Weichbürsten, Bodenstaubsauger oder „das Polsterreinigungsgerät Kobold PB 411“ aufzuschwatzen. Ganz unspektakulär bietet Wessely hier einen genauen und oft urkomischen Blick in den normalen deutschen Alltag. Und all das in einem so schweren Schwäbisch, dass Untertitel für unsereins sehr hilfreich gewesen wären. (hip) Kino 46

Bowfingers große Nummer USA 1999, R: Frank Oz, D: Steve Martin, Eddie Murphy

„Nicht Ed Wood, sondern Bowfinger heisst der so enthusiastische wie unbegabte Filmemacher, den Steve Martin sich ersonnen hat und unter der Regie von Frank Oz auch verkörpert. Um ein läppisches Science-Fiction-Skript zum Kino-Hit zu machen, missbraucht er den paranoiden Action Star Kit (Eddie Murphy) als ahnungslosen Hauptdarsteller, indem er ihn vor versteckter Kamera mit den anderen Figuren interagieren lässt. Für Kit wird die Erfahrung zum Alptraum; für seinen debilen Doppelgänger Jiff (auch Murphy) und das Möchtegern-Starlet Daisy (Heather Graham) zur großen Chance. Teils krude, teils raffinierte Satire über Nöte und Träume in und um Hollywood, glänzend gespielt und flott inszeniert.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinestar-Kristallpalast

Die Braut, die sich nicht traut USA 1999, R: Gary Marshall, D: Julia Roberts, Richard Gere

„Natürlich ist der Ausgang dieser romantischen Komödie so vorhersehbar wie das Lachen von Julia Roberts breit ist, natürlich steckt die Geschichte von der Braut, die sich nicht traut, voller Klischees und kleine Albernheiten – und natürlich wird jeder dabei sein wollen, bei der Wiedervereinigung des „Pretty Woman“-Traumpaares! Und warum auch nicht?“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UT-Kinocenter

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)

D

Deep Blue Sea USA 1999, R: Renny Harlin, D: Thomas Jane, Saffron Burrows

„Wer sich in haiverseuchte Gewässer begibt, kommt darin um. Und wer jeden Horror vom „weißen Hai“ bis „Alien 4“ kennt, hat in diesem professionell gemachten Action-Thriller jede Menge Déjà-vu-Erlebnisse. Explosionen erschüttern ein Unterwasserlabor, Haie rupfen Leute in zwei Teile: all das ist furchtbar aufregend. Wirklich spannend ist es nicht. Actionspezialist Renny Harlin („Stirb langsam 2“) inszeniert zweifellos mit Schmackes, doch zehn kleine Negerlein, die vor Monstern durch dunkle Gänge flüchten, hat man in letzter Zeit viel zu oft im Kino gesehen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast

Der Diamantencop USA 1999, R: Les Mayfield, D: Martin Lawrence, Luke Wilson

„Juwelendieb Miles kann den Riesendiamanten gerade noch in einem Rohbau verstecken. Als er aus dem Knast kommt, steht an gleicher Stelle – eine Polizeistation! Netter und harmloser Ganovenspaß.“ (TV-Spielfilm) CineStar, CinemaxX, Ufa-Palast, UT-Kino, Gloria (Del)

E

Ein Lied von Liebe und Tod Deutschland/Ungarn 1999, R: Rolf Schübel, D: Joachim Król, Ben Becker, Erika Marozsan

„Im Budapest der späten 30er Jahre lernt der jüdische Restaurantwirt Szabó einen unglücklich verliebten deutschen Geschäftsmann kennen, als der sich in die bereits reichlich komplizierte Dreierbeziehung zwischen Wirt, Kellnerin und Restaurantpianisten einmengen will. Ein paar Jahre später erscheint der verschmähte Liebhaber in SS-Uniform wieder und zwingt den Wirt zu Handlangerdiensten bei seinen mörderischen Geschäften. Regisseur Schübel peppt seine schmale Geschichte mit Anekdoten, romantischem Geplänkel und ein paar geschmacklosen Witzen auf. Redlich im Ansatz, aber viel zu kurzschlüssig konstruiert: Allein Joachim Król als trauriger Gastronom sticht aus dem Ensemble heraus.“ (tip) Schauburg, Ziegelhof-Kino (Ol)

Eine Nacht in New York USA 1999, R: Risa Bramon Garcia, D: Ben Affleck, Courtney Love, Chrsitina Ricci

„Wer gerade in den Partyvorbereitungen für die demnächst anstehende Silvesternacht steckt, sollte sich noch schnell diese supernette und mitunter schreiend komische Ensemble-Komödie anschauen, in der sich ein rundes Dutzend der interessantesten Hollywood-Jungstars gegenseitig an die Wand spielt. Die titelgebende „Nacht in New York“ findet an Silvester 1981 statt. Der Film zeigt, wie verschiedene Teens und Twens die letzten Stunden des Jahres verbringen, sich auf verschlungenen Wegen treffen und trennen, wobei die persönlichen Katastrophen des Alltags letzlich nur wenige in rechte Partystimmung kommen lassen.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Emil und die Detektive Deutschland 1931, R: Gerhard Lampreche, D: Fritz Rasp, Käthe Hsack

Erste und beste Verfilmung von Kästners Kinderkrimi nach einem Drehbuch von Billy Wilder. Filmstudio

End of Days USA 1999, R: Peter Hyams, D: Arnold Schwarzenegger, Gabriel Byrne, Kevin Pollak

„Ex-Cop Schwarzenegger sieht schwere Zeiten auf sich zukommen. Schnell merkt er, dass die Zukunft der Menschheit vom Überleben der jungen Christine abhängt. Hinter ihrem mysteriösen, dunkel gekleideten Verfolger verbirgt sich kein geringer als der Satan persönlich. Der ist auf der Suche nach einer Braut, und dem absolut Bösen ist nicht mit herkömmlichen Mitteln beizukommen. Schwarzenegger is back. Seinen Actionqualitäten und Stan Winstons („Alien“ und „Terminator“) spektakulären Spezialeffekten ist es zu verdanken, dass „End of Days“ zweifelsfrei zum ultimativen Milleniums-Schocker gekürt werden darf. Mit diesem düsteren Endzeitspektakel zeigt der „Last Action Hero“ eine beachtliche Leistung in seiner bisher wohl komplexesten Rolle“ (film.de.) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast

eXistenZ Kanada/Großbritannien 1999, R: David Cronenberg, D: Jennifer Jason Leigh, Jude Law, William Defoe

Dass wir uns zu Tode amüsieren, ist ja auch schon keine ganz neue Erkenntnis mehr, und einige Mitmenschen sind inzwischen mehr im Internet und in Computerspielen als in der realen Welt zu Hause. Mit diesen Themen spielt der neue, äußerst raffinierte Science-Fiction-Film „eXistenZ“. David Cronenberg schaut hier nur ein paar Jahre in eine Zukunft, in der die virtuelle Realität so überzeugend geschaffen werden kann, dass die Teilnehmer beim neuesten Computergame „eXistenZ“ unmöglich wissen können, ob sie im Spiel oder außerhalb agieren. Dazu werden ihre eigenen Nervensysteme angezapft, die Anschlüsse werden ihnen ins Fleisch gestöpselt, und der Computer zieht seine Energie aus ihren Ängsten, Wünschen und Trieben. Und so wie die an das System angeschlossenen Spielfanatiker weiß auch der Zuschauer bald nicht mehr, auf welcher Spiel/Realitätsebene er sich gerade befindet. Cronenberg folgt hier seinen alten Obsessionen: der Verschmelzung von menschlichem Körper und Maschine. Eine „Mischung aus kühler Intellektualität und auslaufendem Rückenmark“ hat ein Kritiker seinen Stil genannt. (hip) Filmstudio

Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman

„Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transkribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt, und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie, die wie ein erotisches Fegefeuer wirkt, in dem Sex und der Tod untrennbar ineinander verwoben sind. (hip) Gondel

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch Regisseur David Fincher („Seven“) haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden. Die wichtigste Regel bei Fustkämpfen hat er nicht kapiert – wissen, wann man aufhören muß.“ (Spiegel) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast

G

Der Garten des Sergiu Celibidache Deutschland 1998, R: S. I. Celibidache

„Zu Lebzeiten hat er sich geweigert, dass seine Musik auf Tonträgern aufgezeichnet wird. Nun hat der Sohn des berühmten Dirigenten Sergiu Celibidache die Spätzeit seines Vaters dokumentiert. Der übertriebenen Nähe zum Interviewten begegnet der Sohnemann damit, dass er Celibidaches Lehrsätze zur Phänomenologie der Musik zum Leitfaden des Films macht. Eine Reihe von Konztertausschnitten, besonders das Mozart-Requiem und die 9. Symphonie von Anton Bruckner, zeigen den Meister in eindringlichen Szenen mit dem Taktstock.“ (taz) Cinema

Das Geisterschloss USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones

„Speed-Regisseur Jan De Bont will uns das Gruseln beibringen, leider geht das eher in die Hose. Tolle Ausstattung und Effekte, aber wenig Gänsehaut in der uralten Story vom verwunschenen Schloss.“ (TV-Spielfilm) Cinestar-Kristallpalast

H

Helden wie wir Deutschland 1999, R: Sebastian Peterson, D: Daniel Borgwardt, Xenia Snagowski

„Pünktlich zum zehnten Jahrestag der Maueröffnung kommt nach Leander Haußmanns „Sonnenallee“ die zweite Verfilmung eines Romans von Thomas Brussig in die Kinos. Die erfrischend ungewöhnlich gedrehte Ostkomödie, die das Leben von Klaus Uhlzscht und von der Suche nach seiner großen Liebe Yvonne erzählt, ist unterlegt mit geschichtlichen Ereignissen. Vom Mauerbau über den Prager Frühling bis zur Öffnung der Mauer, an der Uhlzscht Anteil hat. In bester „Forrest Gump“-Manier baut Regiedebütant Sebastian Peterson Doku-Szenen, Trick- und Realsequenzen zu einer faszinierenden und amüsanten Historiencollage.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Casablanca (Ol)

I

In weiter Ferne, so nah Deutschland 1993, R: Wim Wenders, D: Otto Sanders, Bruno Ganz, Peter Falk, Heinz Rühmann

„Ja, als der Wim noch ein Wim war: „Der Himmel über Berlin“ war inklusive all seiner Schwächen und Peinlichkeiten noch authentisches Dokument eines heute versunkenen Berlins. Seine Fortsetzung „In weiter Ferne, so nah“ krankt dagegen an den gleichen Symptomen wie schon Wenders vorheriger Film „Bis ans Ende der Welt“. Hier wie dort ein Stückwerk aus holprigem Plot, ideologischen Leitsätzen, einer abscheulich falschen Naivität, schlechtem Spiel, politisch korrekten, aktuellen Anspielungen, guest appearences (diesmal: Rühmann, Nastassja Kinski, Gorbatschow, Lou Reed u.a.), exquisit oberflächlichen Bildern, Insider-jokes und Phrasen, die kein Zuckerfabrikant aufs Einwickelpapier drucken würde.“ (taz) Kino46

K

Kikujiros Sommer Japan 1999, R: Takeshi Kitano, D: Beat Takeshi, Yusuke Sekiguchi

Den japanischen Regisseur Takeshi Kitano kennt man als Erzähler gewalttätiger Gangsterballaden und Polizeifilme. Mit „Kikujiro“ ist ihm eine vollkommen neue Facette seines Werks geglückt: eine erfrischende Komödie. Er schickt einen unreifen Erwachsenen (Kitano) und einen unglücklichen neunjährigen Jungen auf eine Reise in eine andere Stadt, in der der Junge seine Mutter besuchen will. Kitano ist in Japan als Entertainer bekannt, und der Humor lebt hier von seinen minimalistischen Gesten, seinem watschelnden Gang und seinen unvorhersehbaren Reaktionen. Auf den ersten Blick wirkt „Kikujiro“ mit seinem mitunter albernen Humor wie eine Fingerübung in Sachen Slapstick und Situationskomik, doch mehr und mehr entfaltet sich die latente Tragik seiner Figuren, von denen der eine nicht aus seiner Haut kann und der kleine Junge am Ende die bittere Erfahrung machen muss, dass er einem Trugbild seiner Mutter aufgesessen war.“ (epd-film) Atlantis

L

Louise (Take 2) Frankreich 1998, R: Siegfried, D: Elodie Bouchez, Roschdy Zem

„Aus der Perspektive einer Bande von jungen Arbeitslosen betrachtet Jungregisseur Siegfried das Paris der Vagabunden und deren transitorische menschliche Allianzen. Ein Film, desen poppig-jazzige Oberflächenhaftung niemals abreißt, der aber auch eine tiefe Seelenverwandtschaft mit den Randexistenzen demonstriert.“ (tip) Cinema

Lovers (Dogma 5) Frankreich 1999, R: Jean-Marc Barr, D: Elodie Bouchez, Sergej Trifunovic

„Dies ist der erste Dogma-Film, der nicht von einem dänischen Regisseur umgesetzt wurde. Der Schauspieler Jean-Marc Barr, der mit Lars von Trier befreundet ist, hat ihn mit außerordentlicher Schnelligkeit realisiert, so schnell, dass „Dogma 5“ vor Beginn der Dreharbeiten zu „Dogma 4“ fertiggestellt wurde. Die Drehgeschwindigkeit hat viel mit der Leichtigkeit und Begeisterung zu tun, die der Film in jeder Minute ausstrahlt. „Lovers“ ist der erste Dogma-Film, der den Keuschheistschwur nutzt, um sich mit ganz leichter Technik auf die Straße zu begeben, anstatt sich an die Einheit des Ortes zu halten wie die dänischen Vorbilder. Besetzt mit nur zwei Hauptrollen entwickelt „Lovers“ eine problematische Liebesgeschichte, die eigentlich nicht danach fragt, wie sich das Paar findet, sondern danach, wie es zusammenbleiben kann. Denn Dragan ist Jugoslawe, in Paris lebt er illegal und in ständiger Furcht aufzufliegen. Jeanne ist Französin, beide sprechen miteinander ein gebrochenes Englisch. Barr versteht die Freiheit, die der dänische „Dogmatismus“ ironischerweise mit sich brachte, für sich zu nutzen und auf andere Sujets als die der Famile zu konzentrieren. Er befreit das Dogma noch einmal aufs Glücklichste, indem er vorführt, wie es anders, für ein eigenes öffentliches Thema zu nutzen ist.“ (epd-Film) Filmstudio

M

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol)

Mickey Blue Eyes USA 1999, R: Kelly Makin, D: Hugh Grant, James Caan, Jeanne Tripplehorn

„Was droht einem Filmstar, wenn seine Lebensgefährtin das Sagen bei seinem neuesten Kinofilm hat? Seine Filmpartnerin ist lange nicht so schön wie in den anderen Filmen! Genau dies passiert gerade Hugh Grant, dessen langjährige Lebensabschnittpartnerin Elisabeth Hurley „Mickey Blue Eyes“ produzierte. In seine letzten Erfolgskomödie „Notting Hill“ eroberte Grant immerhin Julia Roberts, und jetzt fragt man sich unwillkürlich, warum er sich danach für eine (weithin unbekannte und eher blasse) Jeanne Tripplehorn so abstrampelt. Und diese Manko wiegt um so schwerer, weil der Film ansonsten rundherum gelungen ist. Good old „Dackelblick“ Grant spielt hier einen „Englishman in New York“: den Auktionär eines angesehenen Kunsthändlers, der sich ausgerechnet in die Tochter eines Mafia-Gangsters verliebt. Sie will ihn von ihrer Famile fernhalten, er bittet ihren Vater (natürlich in einem italienischen Restaurant) um ihre Hand, und der Rest ist eine Farce mit blauen Bohnen und bösen Buben, bei der Grant schließlich auf seiner eigenen Hochzeit den toten Bräutigam spielen muss. Der Plot ist eher hanebüchen und im Grunde nur ein Vorwand, um komische Szenen aneinanderzureihen, aber diese zünden so gut, dass man schließlich sogar Frau Tripplehorn in einem versöhnlicheren Licht sieht. (hip) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast, UT-Kino

N

Nam June Paik – 5 Videos 1975-95, R: Nam June Paik

„Vorgestellt von Wulf Herzogenrath, Leiter der Kunsthalle Bremen. Im Rahmen der großen Retrospektive, die die Bremer Kunsthalle präsentiert, werden fünf ausgesuchte Videotapes des „Vaters der Medienkunst“ Nam June Paik gezeigt.“ (Kommunalkino) Kino 46

P

Paganini Italien/Frankreich 1987, R: Klaus Kinski, D: Klaus Kinski und Familie

Warum Klaus Kinskis einzige eigene Regiearbeit erst jetzt (als Ergänzung zu Werner Herzogs Kinskifilm) einen deutschen Verleih gefunden hat, wird schnell deutlich, denn wer hier einen auch nur halbwegs vernünftig produzierten Film erwartet, wird seine 80 Minuten kaum aushalten können. In die Niederungen des soliden Filmhandwerks ließ sich Kinski erst gar nicht hinab. Synchronisation, Kontinuität, eine auch nur halbwegs nachvollziehbbare Erzählstruktur – das waren für ein Jahrhundertgenie wie ihn nur Kinkerlitzchen, die er mit souveräner Grandezza einfach ignorierte. Stattdessen besteht der Film nur aus genialistischen Posen, in denen Kinski sich selber inszeniert. Er hat sich offenschichtlich ohne jede Distanz mit dem Teufelsgeiger identifiziert: Ein Genie traf endlich jemanden auf seinem Niveau. So stöhnen die Frauen im Konzertsaal wolllüstig, wenn PagaKinski seinen Bogen hebt; man sieht, wie er wild herumfiedelt, vögelt und ständig in Nahaufnahmen möglichst genial aus der Wäsche guckt. Ehefrau Deborah und Sohn Nahoi spielen die Familie Paganinis, und wenn Klaus Paganini sich am Schluss buchstäblich zu Tode fiedelt, darf sein Sohn verzeifelt die Arme recken und sich auf den Sarg werfen. Alles ist hemmungslos übertrieben und von grausam schlechtem Geschmack, also unbedingt sehenswert. (hip) Atlantis

Paulie USA 1998, R: John Roberts, D: Tony Shalhoub, Gena Rowlands

„Mäuse, die Kammerjäger terminieren, Hunde, die Basketball spielen – und jetzt auch noch ein sprechender Papagei! Nicht abwinken: Paulie kann nicht nur nachplappern, sondern richtig reden. Etwas wortlastig das Ganze, aber insgesamt doch mit der richtigen Mischung aus Gefühl, Witz und Animatronic professionell angerührt.“ (Zitty) CineStar

Propaganda Türkei 1999, R: Sinan Cetin, D: Kemal Sunal, Metin Akpinar / türkische Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Film über politsche Grenzen und ihre zerstörerischen Auswirkungen (basierend auf einer wahren Begebenheit). Im Jahr 1948 muss der Hauptzollbeamte Mehti die bis dahin unsichtbare Grenze zwischen der Türkei und Syrien errichten – mitten durch seine Heimatstadt. Er ahnt nicht, welchen Schmerz er damit auslöst: In einem Volk, das sich als Ganzes sieht, werden Familien, Sprachen, Kulturen und Liebende auseinandergerissen.“ (Pressematerial) UFA-Palast

R

Rettet Mrs Tingle USA 1999, R: Kevin Williamson, D: Katie Holmes, Hellen Mirren

Eine Kuriosität: Dieser Film, in dem sich Schüler an einer strengen Lehrerin rächen, läuft in dieser Woche unter zwei verschiedenen Titeln in Bremer Kinos. Ursprünglich heisst er „Tötet Mrs. Tingel“, aber nach dem Messerattentat eines Schülers an seienr Lehrerin in Meißen ist dieser Titel plötzlich politisch höchst unkorrekt. Statt ihn ganz aus den Kinos zu nehmen, empfahl der Filmverleih als Schadenbegrenzung Alternativtitel, an die sich die Kinobetreiber nur zum Teil hielten, und so hat man jetzt die Auswahl zwischen „Tötet Mrs. Tingle“ und dem braven „Rettet Mrs. Tingle“. CineStar

Rote Ohren fetzen durch Asche Österreich 1991, R: Angela Hans Scheirl, Dietmar Schipek, Ursula Pürrer, D: Susanna Heilmayr, Ursula Pürrer

„Brandstiftung, Mord, Vampirismus und andere überraschende lesbische Praktiken – all das und noch viel mehr webt sich in einem recht zerfetzten, wilden Netzwerk zusammen. Was eben noch nach allen Anzeichen als Leiche gelten konnte, das lebt plötzlich wieder – „Haa!“, wirft die arme hoch und ... cut!“ – wird nie wieder gesehen. Ein genussvoller Serienmord an den „Gesetzen“ filmischer Narration.“ (Kommunalkino) Kino 46

S

Schlaraffenland Deutschland 1999, R: Friedeman Fromm, D: Ken Duken, Franka Potente, Heiner Lauterbach

Das Schlaraffenland liegt für einige Milchgesichter der Viva-Generation in einem Einkaufszentrum: Sieben Jugendliche lassen sich über Nacht einschließen für eine wilde Party zwischen Turnschuhregalen und Fleischtheken. Dumm nur, dass dort gleichzeitig ein paar Leute vom Sicherheitsdienst dabei sind, den ihnen anvertrauten Tresor zu knacken. Es kommt zum blutigen Kampf – doch spätestens bei der ersten Leiche gibt auch der Plot unter großem Getöse den Geist auf. Was anfangs gerade noch als grelles Generationsportrait durchgehen mag, verflacht zu einem so konfusen wie langatmigen Baller-Krimi, den auch prominente Darsteller nicht mehr retten können: Franka Potente als Wachfrau wirkt so passend wie ein Weihnachtsmann im August.“ (Spiegel) UT-Kinocenter

Shakespeare in Love USA 1998, R: John Madden, D: Joseph Fiennes, Gwyneh Paltrow, Geoffey Rush

Von der historischen Person Shakespeare wissen wir so gut wie nichts. Für seine seriösen Biographen ist dies natürlich fatal, aber wenn man eine wilde und komische Geschichte aus dem Leben des jungen „Will“ Shakespeare schreiben will, sind das ideale Grundvoraussetzungen. Die britischen Autoren Marc Norman und Tom Stoppard sahen sich einfach die Stücke des Barden an und fragten sich: „Wie ist er wohl auf die Idee gekommen?“ So erlebt er natürlich eine Liebesgeschichte, die unglücklich endet, und aus der er „Romeo und Julia“ zimmert. Norman und Stoppard sind in ihrer Kosntruktion so konsequent, inspiriert und witzig, dass man schnell mitgerissen wird. (hip) CineStar

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach. Leicht wird er es mit seinem scharfsinnigen, liebevoll ausgestattenten Kinodebüt nicht haben, schreckt er doch auch vor Slapstick und kleinen Plattheiten nicht zurück. Thema und der Autor der Romanvorlage Thomas Bussig liegen eindeutig im Trend: „Helden wie wir“, Bussigs anderer Ost-Roman, ist auch bereits verfilmt.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, CineStar, CinemaxX, Wall-Kino (Ol), Apollo (Whv)

Spiel der Götter Australien 1999, R: Khyentse Norbu, D: Jamyang Lodro

„Verschüchtert und von der beschwerlichen Reise erschöpft, kommen zwei Neuzugänge in ein buddhistisches Kloster in Tibet. Bald schließen sie Freundschaft mit dem lebenslustigen Orygens, der sie in die Welt der Mönche einführt. Seine Begeisterung für Fußball steckt die beiden Ankömmlinge sofort an. In der Küche verfolgen sie die Weltmeisterschaft gebannt. Für das Endspiel wollen sie einen Fernseher organisieren. Das erweist sich als schwieriges Unterfangen. Leichtfüßige Komödie, die eine unsentimentalen Einblick in den Klosteralltag gewährt. Die Erfahrungen am Set von Bernardo Bertoluccis „Little Buddha“ schlagen für Regisseur und Drehbuchautor Khyentse Norbu positiv zu Buche.“ (film.de.) Gondel

Der Stand der Dinge Deutschland 1982, R: Wim Wenders, D: Patrick Bauchau, Paul Getty III, Samuel Fuller

„Als ein Filmteam die Arbeiten an einem Science-Fiction-Film aus Geldmangel unterbrechen muss, führt die Zeit der Untätigkeit für die Beteiligten zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst, für den Regisseur zu einem existentiellen Kampf um seine Ansichten vom Kinomachen. Ein vielschichtiger Film über die Bedeutung von Kinogeschichten als Realitätserfahrung – von Wim Wenders zu einer überzeugenden filmischen Darstellung menschlicher Verhaltensweisen geformt.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg. Atlantis, Filmstudio, Gondel

Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Ich würde diesen Film die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) CinemaxX / auch als Gehörlosenvorstellung

Die Story von Monty Spinnerratz Deutschland 1997, R: Michael F. Huse, D: Lauren Hutton, Beverley D–Angelo

Die Marionetten der Augsburger Puppenkiste ins Kino zu bringen ist prinzipiell eine tolle Idee. Nur hier ist sie leider völlig verschenkt. Mit Blick auf den US-Markt nahm man ein amerikanisches Kinderbuch als Vorlage und verlagerte damit den Aktionsbereich der „fränkischen Muppets“ über den großen Teich. Der Charme der Puppen ist dabei anscheinend irgendo im Hudson River untergegangen.“ (V. Bleeck) Schauburg

T

Tarzan USA 1999, R: Kevin Lima, Chris Buck

„Im Urwald kommen die Kreativen des Disney-Konzerns anscheinend prima klar – „Das Dschungelbuch“ und „Der König der Löwen“ gehören zum Erfolgreichsten, was die berühmten Trickfilmstudios auf die Leinwand brachten. Jetzt also Tarzan: Nie sah man den Herrn des Dschungels so elegant durch die Baumwipfel gleiten; eine neue 3-D-Technik macht die Bilder eindrucksvoll plastisch. Zum Glück verzichten die Tiere weitgehend aufs Singen. Nur der Disney-typische Appell an Toleranz und Menschlichkeit nervt. Im Dschungel herrschen andere Gesetze.“ (Spiegel) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Passage (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)

13th Floor USA 1999, R: Josef Rusnak, D: Craig Bierko, Armin Müller-Stahl

„Gleich mit drei Realitäts-Ebenen spielt der komplexe Cyber-Thriller von Joese Rusnak, der mit „The 13th Floor“ unter den wachsamen Augen von Roland Emmerich sein US-Debüt verwirklicht. Unzählige Computereffekte sorgen für das stimmige Ambiente und das spannende Drehbuch für den prickelnden Nervenkitzel.“ (film.de.) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, Lichtspielhaus (Del), Solitaire (Westerstede)

Tim und Struppi im Sonnentempel Belgien/Frankreich 1969, R: Raymond Leblanc

Steven Spielberg hat ja schon vor Jahren versprochen, eine Spielfilmversion von einem Tim-und-Struppi-Comic zu machen. Aber solange wir noch auf Harrison Ford mit Tims toller Haartolle warten müssen, bleibt uns immerhin dieser Zeichentrickfilm, der im Fernsehen alle Jahre wieder im Vormittagsprogramm wiederholt wird. (hip) Kino 46

Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch

„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, Cinestar-Kristallpalast

Tötet Mrs. Tingle USA 1999, R: Kevin Williamson, D: Katie Holmes, Helen Mirren

Siehe auch unter „Rettet Mrs. Tingle“ und „Mrs. Tingle“. „Auch „Scream“-Erfinder Kevin Williamson muss erkennen, dass nicht alles zu Gold wird, was er anfasst. Seine schwarze Schul-Rachekomödie hat zwar mit Helen Mirren eine großartige Hass-Titelheldin, bleibt aber eher belanglos.“ (TV-Spielfilm) Cinemaxx

U

Ungeküsst USA 1999, R: Raja Gosnell, D: Drew Barrymore, David Arquette

„Drew Barrymore und David Arquette merkt man den Spaß an einer weiteren „Eine wie Keine“-Version an. Trotz der geistig beschränkten Highschoolszenerie vom Baseballspiel bis zum Abschiedsball ist der naive Charme und die klamaukige Handlung „Feel-Good“ pur. Die schrille 80er-Jahre-Retro knüpft an Barrymores „Eine Hochzeit zum Verlieben“ an.“ (film.de.) CinemaxX, CineStar, UT-Kino

W

Wehrlos – die Tochter des Generals USA 1999, R: Simon West, D: John Travolta, Madeleine Stove

„Auf einem Truppenübungsplatz der US-Army wird die nackte Leiche einer jungen Offizierin gefunden – mit Armen und Beinen an Pflöcke gefesselt. Mordverdächtig ist ein Vorgesetzter. Ein interner Ermittler der Army (John Travolta) entdeckt bald eine schmutzige Vorgeschichte: eine vertuschte Gruppenvergewaltigung, ein S/M-Studio im Privatkeller und bigotte Generäle, die für die Ehre der Army selbst ihre eigenen Kinder opfern. Bei aller kritischer Distanz bleibt der Film doch letzlich unentschieden in seiner Haltung zur Army. Hier ist kein Missstand zu entdecken, der von guten „All American Boys“ wie Travolta nicht im Alleingang beseitigt werden könnte.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Ziegelhofkinos (Ol)

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10 Dinge, die ich an dir hasse USA 1999, R: Gil Junger, D: Julia Stiles, Heath Ledger

„Highschool-Komödie, die mit unbeschwertem Sitcom-Charme den Illusionen, Kraftproben und Verwicklungen junger Herzen folgt. Der gestresste Vater zweier ungleicher Schwestern hat bestimmt, dass die frühreife Bianca erst mit ihrem Verehrer ausgehen darf, wenn ihre schwer zickige Schwester Kat ebenfalls ein Date hat. So manche Verkupplungsstrategie geht nach hinten los, bevor sich die widerspenstige Schul-Emanze und der mühsam angeheuerte Schul-Proll zum Liebspaar mausern. Nicht besonders tiefgründig, aber dank des begabten Jungdarsteller-Ensembles immerhin temperamentvoll.“ (tip) Cinestar-Kristallpalast, UT-Kino