Kündigungen nicht ausgeschlossen

■ Intendant Glässgen: Radio Bremen vor sehr schwieriger Situation

Nach der Einigung der ARD-Intendanten über die Zukunft des Finanzausgleichs zwischen den Sendern steht Radio Bremen nach Auffassung des Intendanten Heinz Glässgen vor einer „äußerst schwierigen Situation“. Der erst seit Oktober amtierende Chef des kleinsten ARD-Senders schloss gegenüber der taz selbst betriebsbedingte Kündigungen nicht aus.

Wie berichtet, haben die ARD-Intendanten bei ihrer Konferenz in Saarbrücken beschlossen, die kleinen Sender Saarländischer Rundfunk und Radio Bremen beim Kauf von Sport- und Filmrechten zu entlasten. Sie reagierten damit auf die Entscheidung der MinisterpräsidentInnen, den ARD-Finanzausgleich bis Ende 2005 zu halbieren. RB erhält rund 40 Prozent seines Etats von 196 Millionen Mark aus dem Finanzausgleich. Nach dem Intendanten-Kompromiss muss RB bis zu zwölf Millionen Mark weniger in die Gemeinschaftskasse zurückzahlen. Den Rest der Kürzung von rund 40 Millionen Mark muss der Sender anders erwirtschaften oder einsparen.

Die IG-Medien bewerteten die Intendanten-Entscheidung als „Kompromiss am Rande der Schmerzgrenze“. Der verfassungsrechtliche Anspruch auf eine Bestandsgarantie der kleinen Sender werde nicht erfüllt. ck

Interview auf Seite 27