Sackweise trug er die Peanuts nach Hause

■ Gerhard Glogowski stolpert über eine ganze Reihe von Skandälchen: Von Opernbesuchen über Reisen bis hin zu Privatfeiern ließ er sich sponsern

Die „Oktoberfestsause“

1988 lässt der Oberbürgermeister von Braunschweig es sich als Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke mit 40 Mitgliedern der Führungsetage auf dem Münchner Oktoberfest gutgehen – für 50.000 Mark. Das Verfahren gegen ihn wird gegen Zahlung von 12.000 Mark an die Stadtkasse eingestellt.

Hochzeit mit Freibier

Für seine Hochzeitsfeier liefern die beiden Brauereien Wolters und Feldschlösschen das Bier, und die Firma Heimbs spendiert den Kaffee.

Hochzeitsreise für lau

Über die TUI bucht er eine Hochzeitsreise nach Ägypten. Die Rechnung bezahlt Glogowski erst nach einigen Wochen, auf Drängen eines Kabinettsmitglieds.

„Aida“ in Ägypten

Auf Einladung des ägyptischen Tourismusministers weilt Glogowski vom 11. bis 13. Oktober 1999 in Kairo. Höhepunkt ist ein Besuch der Oper „Aida“ an den Pyramiden. Den Flug bezahlt TUI.

Noch eine Oper – in Wien

Bei der Abrechnung eines Opernbesuchs in Wien am vorigen Wochenende gibt es angeblich ebenfalls Unregelmäßigkeiten. Die Karten hat die Salzgitter AG besorgt.

Die Aufsichtsratsbezüge

Glogowski hat nach dpa-Informationen bisher von seinen VW-Aufsichtsratsbezügen für 1999 in Höhe von rund 97.500 Mark noch nichts an die Landeskasse abgeführt, obwohl er sie bereits im Juni erhalten hat.

Dienstwohnung – mietfrei

Seit März nutzen Glogowski und seine Frau eine Dienstwohnung im Gästehaus der Landesregierung in Hannover nach Abendterminen, ohne dafür zu zahlen. Die Miete in Höhe von rund 850 Mark wird erst ab Anfang November gezahlt.

Billige Eigentumswohnung

Seine Eigentumswohnung im Braunschweiger SPD-Haus soll Glogowski zu einem günstigen Preis bekommen haben. Dies wird von der Bundespartei am Freitag zurückgewiesen.

Noch ein Pöstchen ...

Glogowski hat nach dem Amtsantritt als Ministerpräsident seine zahlreichen Ämter in der Braunschweiger Region beibehalten. Die Bezüge kann er vollständig behalten.

Die „Edelsause“

Als Aufsichtsratschef der Braunschweiger Stadtwerke soll Glogowski eine aufwendige „Edelsause“ zum Abschied des bisherigen Stadtwerke-Chefs mit organisiert haben.

Räumungsklage gegen Sozialhilfeempfängerin

Regierungssprecher Benke bestätigt, Glogowski habe gegen die Mieterin einer seiner Wohnungen in Potsdam eine Räumungsklage erlassen, weil sie mit Mietzahlungen im Rückstand gewesen sei. Inzwischen darf sie weiter dort wohnen. dpa/taz