taz-Abo-Aktion

■ Deutliches und weniger Deutliches

Die „Zoten-taz“ und die Folgen, Teil 2. Während unter drohungtaz.de eher milde Kommentare eintrudelten, stapeln sich bei Leserbriefchefin Gabi von Thun böse Briefe – wie der von Angelika Treibel: „Vielleicht ist die heutige Ausgabe der taz ein schlagender Beweis dafür, dass das bloße Vorhandensein von Frauen noch wenig darüber aussagt, ob Frauen in ihren Interessen und ihrer Würde vertreten und geschützt werden. Ob ich in Zukunft die taz noch für eine Zeitung halte, die sich ernsthaft mit der gesellschaftlichen Situation von Frauen auseinandersetzt, muss ich heute bezweifeln.“ A. Karameros-Büschelmann zieht handfeste Konsequenzen: „Liebe taz, hallo, geile Jungs, nachdem ihr mit 'Titten‘ arbeitet, um irgendwie lustig und auf neue frauenfeindliche Weise interessant gefunden zu werden, werde ich meinem Mann so lange in die Eier treten, bis er das taz-Abonnement kündigt.“

Unterdessen zeigt Franz Josef Wagner von der B.Z. (Werbeslogan „Fühlen, was geschieht“) Nerven. Die Betreuung der Boulevard-taz lehnte er nach gegebener Zusage wieder ab, vom Berliner Tagesspiegel ließ er sich nicht lange um einen Kommentar bitten: „Die taz hat mit ihrer Boulevard-Ausgabe ihr Ziel erreicht. Ihre Version von Dummheit ist, um es einmal berlinisch auszudrücken, wie Scheiße am Schuh. Doof, unkomisch, hilflos, nervig, müde, blass. (...) Das wäre also die taz, die der Welt blüht, wenn keiner mehr die taz lesen will. Die Geburt des Dummkopf-Lesers. Dreistigkeit war schon immer das Kennzeichen der absteigenden Klasse. Im hintersten Winkel der Seele des taz-Redakteurs/Redakteurin knurrt ein verschreckter Affe. Es ist irgendwie das Ende.“ Das sieht Henryk M. Broder weiter vorne im gleichen Blatt anders: „Seit den frühen 70er-Jahren, als die St. Pauli Nachrichten als linksradikale Tageszeitung für Politik, Krawall und Sex erschienen, hat es eine witzigere Zeitung in der Republik nicht gegeben.“  rkr

Pro und Contra zur Abo-Aktion unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin, Fax (030) 251 30 87 ; e-Mail: drohung taz.de