„Stellenabbau nicht nachvollziehbar“

■ Kulturabteilungschef Strömer kritisiert McKinsey-Reformeifer

Die Reform der Bremer Verwaltung geht auf die Knochen der MitarbeiterInnen. Mit den Worten „Familie, Freizeit, Gesundheit, alles muss zurückstehen“ beschreibt der Leiter der Kulturabteilung, Reinhard Strömer, im taz-Gespräch die Situation in seiner Behörde. In den letzten acht Monaten habe die Kulturabteilung fast ein Fünftel ihrer Stundenkapazitäten abgeben müssen und zugleich einen enormen Reformprozess betrieben.

Als einer der ersten hochrangigen Verwaltungsleute nahm Strömer Stellung zum Reformprozess und zu Attacken von innen und außen. Die Zielzahlen für den weiteren Stellenabbau seien nicht nachvollziehbar, sagte Strömer. Diese Zahlen sind von der Steuerungsgruppe ins Spiel gebracht worden, die im Zusammenhang mit dem McKinsey-Gutachten die Reform vieler Verwaltungsbereiche organisiert. Dem Vernehmen nach soll die Kulturbehörde von früher 40 mittelfristig auf zwölf MitarbeiterInnen schrumpfen.

Strömer wies auch die Kritik von Kulturschaffenden an „ihrer“ Verwaltung entschieden zurück. „Die Kulturverwaltung ist ein Überbringer schlechter Nachrichten, aber dafür darf sie nicht bestraft werden.“ Das Kunststück – Sparen, ohne dass es weh tut – werde aber misslingen. ck

Interview Seite 27