DAB vor dem Aus

■ Deutsch-Ausländische Begegnungsstätte in St. Pauli muß in drei Wochen schließen

Für die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) ist das letzte Wort bereits gesprochen. Auf eine Diskussion über Möglichkeiten, die Deutsch-Ausländische Begegnungsstätte (DAB) in St. Pauli zu erhalten, habe Amtsleiterin Elisabeth Lingner sich bei einem Treffen in ihrer Behörde nicht eingelassen, so gestern DAB-Leiterin Nurcan Demir.

Der „Arbeitskreis St. Pauli“, in dem der Bauspielplatz Brunnenhof oder der Mädchentreffpunkt „Aizan“ mitarbeiten, hatte Lingner vorgeschlagen, Mittel aus einem EU-Topf zu beantragen. Die BAGS müsste die DAB dann nur noch zum Teil unterstützen. Lingner habe eine Komplementärfinanzierung jedoch abgelehnt. Zum Jahreswechsel in drei Wochen wird die DAB deshalb schließen müssen.

Seit 22 Jahren bietet die Einrichtung MigrantInnen in St. Pauli Sprachkurse, Sozialberatung, einen Treffpunkt und Raum für Kultur. Im Frühjahr hatte die BAGS aufgrund einer neuen Richtlinie die Trägerschaft für sämtliche Deutsch-Ausländischen Begegnungsstätten in der Stadt öffentlich ausgeschrieben – und am 19. Juli bekannt gegeben, dass die in St. Pauli geschlossen wird. Der Stadtteil sei mit sozialen Einrichtungen überversorgt, hieß es, und dass die MigrantInnen künftig eine Einrichtung in Eimsbüttel aufsuchen könnten, welche die Arbeiterwohlfahrt neu eröffnen und die BAGS finanzieren wird.

Letzte Chance scheint nun eine Petition zu sein, die der DAB-Trägerverein „Interkulturelle Begegnungsstätte“ in der Hamburger Bürgerschaft eingereicht hat. Noch ist Nurcan Demir optimistisch: „Unsere Visionen sind noch nicht zu Ende.“ ee