Lokalkoloratur

Sie hat das Bild der Hamburger Politik geprägt, denn: Sie hat sie alle fotografiert: Die Nachkriegsbürgermeister, die Generalkonsuln, die Queen. Henning Voscherau ließ Journalisten bei Presseterminen öfters warten: „Bevor Erika nicht da ist, fangen wir nicht an.“ Sein Nachfolger Ortwin Runde weiß sie ebenfalls zu würdigen: „Alles spiegelt sich in der Linse ihrer Kamera. In Hamburg passiert nichts wichtiges ohne sie.“ Ihre Kollegen nennen die Hamburger Fotografin Erika Krauß gerne Grand Dame – nicht zuletzt ob ihres extravaganten Kleidungsstils, des kurzen schwarzen Kleids und ihres Oueen-Mum-Huts. Gestern erhielt die 82-Jährige, die ihre Minolta hauptsächlich für die Morgenpost in Anschlag bringt, für ihr Lebenswerk den Alexander-Zinn-Preis für besondere publizistische Leistungen vom Senat erhalten. Kollegial gratuliert die taz