■ So lösen Sie das Dauerbrennerthema 4: Die Ausbildungsbilanz

Problem: Die Gewerkschaften werfen den Arbeitgebern vor, nicht genug Lehrstellen für junge BewerberInnen geschaffen zu haben und verweisen dabei auf die Statistiken der Arbeitsämter. Die Unternehmer rechnen den Gewerkschaften vor, dass es doch mehr Lehrstellen gibt. Und beziehen sich dabei auf Umfragen bei den Industrie- und Handelskammern. Die Bundesregierung schließlich freut sich über die steigenden Ausbildungszahlen und schließt dabei die subventionierten überbetrieblichen Lehrstellen großzügig mit ein.

Ihre Vorschläge:

1. Eine neue Ausbildungsbilanz muss her. Wir vergessen immer die Praktikanten! Wer umsonst drei Monate lang bei einem Unternehmen Kaffee kocht, bekommt doch viel mit! Die Praktikanten müssen ab sofort mitgezählt werden.

Vorteil: Liegt auf der Hand.

2. Auch die informellen Lehrstellen verdienen endlich mal Beachtung. Was ist mit den türkischen Mädchen, die auf einem innerfamiliären Ausbildungsplatz eine sorgfältige Unterweisung in Hauswirtschaft bekommen? Das ist Selbsthilfe, das muss man auch mal politisch berücksichtigen!

Vorteil: Liegt auch auf der Hand.

3. Ein konkretes Projekt muss her, um „greifbare Ergebnisse“ (Kanzler Schröder) vorzuweisen. Die Bundesregierung subventioniert zehn neue Ausbildungsplätze für vegetarische Jungköche, zum Ausbau des umweltfreundlichen Tourismus in Neuruppin.

Vorteil: Vegetarische Küche in Neuruppin.

Vorschlagswesen: Barbara Dribbusch