Ölteppich bedroht die Bretagne

■ Tanker in zwei Teile zerbrochen

Paris (taz) – Ein Ölteppich von mindestens einem Kilometer Länge und 200 Meter Breite schwappte gestern Mittag rund 70 Kilometer vor der südbretonischen Küste, nachdem am Vormittag ein Supertanker in zwei Teile zerbrochen war. Aus dem zerborstenen Schiffsrumpf, der an der Wasseroberfläche schwamm, floss ununterbrochen weiter Dieseltreibstoff ins Meer. Die 26-köpfige Besatzung der havarierten „Erika“ konnte trotz eines Sturms mit bis zu 120 Stundenkilometern aus Hubschraubern gerettet werden.  „Günstige“ Winde sorgten gestern Mittag dafür, dass sich der Ölteppich zunächst in Richtung offenes Meer bewegte. Die zuständige Seepräfektur von Brest machte gestern allerdings keine Prognosen über die weitere meteorologische Entwicklung.  Je nach Windrichtung wird der Ölteppich in den nächsten Tagen entweder das offene Meer erreichen oder an die bretonischen Küsten schwappen, wo er neben dem Fischfang und der Austernzucht auch den Tourismus empfindlich treffen wird. Experten des französischen Küstenschutzes erklärten, die kommenden drei Tage seien „entscheidend“.  Auf die Ursache der Tankerhavarie gab es zunächst nur unzureichende Hinweise. Neben der Sturmflut hat möglicherweise ein technisches Problem an Bord der 180 Meter langen „Erika“ dazu geführt. An Bord des Tankers sollen sich zum Unglückszeitpunkt rund 30.000 Tonnen Treibstoff befunden haben. dora Bericht Seite 5