Beck's boomt, Haake hakt

■ Gutes Ergebnis trotz Absatzkrise der Branche

Die Brauerei Beck & Co. ist mit dem Geschäftsjahr 1998/99 zufrieden, obwohl die Umsatzerlöse um 20 Millionen auf 1,6 Milliarden Mark zurückgingen. Trotz eines schrumpfenden heimischen Biermarktes verkauften die Bremer Brauer etwas mehr Bier als im vorausgehenden Wirtschaftsjahr. Das liegt vor allem an Zuwächsen der Marke „Beck's“, die im Inland fast zwei Prozent und beim Export 2,8 Prozent betrugen.

Die Lokalmarke „Haake-Beck“ war dagegen das Sorgenkind der Unternehmensgruppe: Ihr Absatz ging um 10,6 Prozent zurück, konnte aber in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres 1999/2000 durch eine neue Werbekampagne stabilisert werden. Insgesamt hat die Gruppe 1,15 Milliarden Mark für Werbung und Sponsoring ausgegeben. Das ist etwas weniger als im Vorjahr, aber fast eineinhalb mal soviel wie vor fünf Jahren.

Den sinkenden Bierkonsum und konkurrenzbedingt fallende Preise in Deutschland versuchen Beck & Co. durch eine verstärkte Exportorientierung zu kompensieren. Dabei geht der Trend weg vom „physischen“ Export von in Bremen gebrautem und abgefülltem Bier und hin zu mehr Beteiligungen an ausländischen Brauereien und Lizenzgeschäften. Letztere waren im letzten Jahr rückläufig, vor allem durch Umsatzrückgänge in Asien. Nun versuchen die Bremer gemeinsam mit einem neuseeländischen Partner einen neuen Anlauf auf dem chinesischen Markt. Außerdem wird das Unternehmen seine bisher größte Beteiligung an der Namibia Breweries eingehen, um von dort aus die Märkte des südlichen Afrika zu erschließen.

In Bremen brauen derweil immer weniger MitarbeiterInnen immer mehr Bier: Ihre Zahl wurde von 1.496 (1998) auf 1.435 reduziert. Weltweit ging die MitarbeiterInnenzahl der Gruppe um 222 auf 3.960 zurück, vor allem durch die Verschmelzung von Tochtergesellschaften. Zu weiteren Personaleinsparungen wird ein neues Projekt des Unternehmens führen: In einem Joint Venture mit dem Hamburger Multimedia-Unternehmen Interactive Marketing Partner wollen die Brauer ein Internet-gestütztes Bestellsystem entwickeln, das weltweit die Bestellung, Bezahlung und Planung von Lieferungen ganz ohne menschliche Arbeit ermöglichen soll.

In Bremen wird Beck & Co. 69 Millionen Mark in einen neuen Filterkeller investieren. Das Gebäude, das in der Straße Am Deich neben dem Sudhaus der Brauerei entstehen wird, soll im Jahr 2003 in Betrieb gehen. not