DFB-Pokal
: Werder – Bochum

■ Bochum hat Respekt vor Werder-Sturm

Bochum/Bremen. Mit einer Fußball-Gala und dem Einzug ins Pokal-Halbfinale wollen die Profis des VfL Bochum ihrem scheidenden Trainer Bernard Dietz den Ausstand versüßen. „Es gibt wohl niemanden in der Stadt, der dem Enatz zum Abschied keinen Sieg gönnt. Es wäre das i-Tüpfelchen und ein tolles Weihnachtsgeschenk“, sagte Manager Klaus Hilpert vor dem Viertelfinale am heutigen Dienstag (20.30 Uhr/ZDF live) im Ruhrstadion gegen Werder Bremen.

Allen Bestrebungen der Verantwortlichen, Fans und Spielern zum Trotz sitzt der Kapitän der Europameister-Mannschaft von 1980 gegen den Cup-Verteidiger auf eigenen Wunsch zum letzten Mal als „Chef“ des Zweitligisten auf der Bank. Einen Nachfolger für Dietz wird der Revierclub wohl erst nach Weihnachten präsentieren.

Ein Erfolg über den viermaligen Pokalgewinner wäre für Dietz der krönende Abschluss seiner 57-tägigen Aushilfstätigkeit: „Es wäre schön, den wichtigen Abend gemeinsam zu bestreiten, denn mit einem fantastischen Publikum im Rü-cken kann man auch Werder bezwingen.“

Vor allem das Sturmduo mit dem Brasilianer Ailton und dem Peruaner Claudio Pizarro (je sieben Saisontore) sowie der brandgefährliche Nationalspieler Marco Bode (8) haben es Dietz angetan. „Ailton und Pizarro, das ist derzeit das Beste vom Besten. Vorn sind sie überragend besetzt und kaum zu stoppen“, warnt Dietz. Wenn überhaupt, sieht Dietz bei den Hanseaten Anfälligkeiten in der Abwehr.

Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Bayern kommt Werder zwar leicht geschwächt, aber nicht ohne Selbstbewusstsein nach Bochum, wo in den vorigen Pokal-Runden mit dem MSV Duisburg und dem VfL Wolfsburg zwei Erstligisten strauchelten. „Wir wissen nach der Vorrunde, dass wir jeden Gegner schlagen können“, sagte Torsten Frings, der vermutlich die Eilts-Position übernimmt. Und auch Pokalheld Frank Rost hat nach dem Triumph über die Bayern Gefallen am Cup-Finale gefunden: „Wer einmal in Berlin war, will immer wieder dort hin“, sagte Rost.

Zwei Mal bislang trafen der VfL, der sich über den warmen Regen von 1,25 Millionen Mark durch die TV-Übertragung freut, und Bremen im Pokal aufeinander. In der Saison 1972/73 scheiterte Bochum nach 4:4 im Hinspiel und 1:2 in Bremen genauso wie ein Jahr später, als man daheim ein 2:2 schaffte, aber im Wiederholungsspiel an der Weser erneut unterlag. Diesmal wollen sie den Spieß umdrehen. „Bremen ist nicht unschlagbar“, so Bochums Sebastian Schindzielorz. taz/dpa