Tausende ohne Strom

Stromausfall sorgte in Prenzelberg und Weißensee für tauende Tiefkühltruhen

Mit Kerzenschein und tauenden Tiefkühlhühnern wurden gestern Nachmittag zehntausende Berliner unfreiwillig auf Weihnachten eingestimmt. Für eine Stunde fiel in 35.000 Haushalten der Strom aus. Grund war eine Störung im Bewag-Umspannwerk Lunder Straße, die um 15:10 Uhr in Teilen Prenzlauer Bergs und Weißensees für Stromausfall sorgte.

Rund um den Helmholtz-Platz sowie zwischen Prenzlauer Promenade und Berliner Allee kämpften Bewohner, Büroangestellte, Handwerker und Verkäufer im Dunklen mit auslaufenden Kühlschränken, schwarzen Computerbildschirmen, ruhenden Fließbändern und toten Elektrokassen.

Nach Bewag-Informationen traf der Stromausfall auch Straßenbahnlinien. Die Polizei meldete Ampelausfälle auf den Kreuzungen Ostseestraße/Greifswalder Straße und Schönhauser Allee/Danziger Straße. Ein Verkehrschaos blieb nach Polizeiangaben jedoch aus: „Keine besonderen Vorkommnisse“, lautete die Bilanz der Polizeipressestelle.

Das konnten die rund 30 Mitarbeiter der stromlosen Max-Schmeling-Halle nicht behaupten: „Auf einen Schlag war’s dunkel“, so eine Mitarbeiterin. „Aber Kerzen dürfen wir aus feuerpolizeiliche Gründen nicht anzünden.“

Bei schummeriger Notbeleuchtung bliebt den Mitarbeitern nichts anderes übrig, als auszuharren und auf die Bewag-Reparateure am Umspannwerk zu setzen. Mit Erfolg: Um 16.13 Uhr, und damit mehr als eine Stunde früher als vom Störungsdienst angekündigt, meldete die Bewag: „Störung behoben.“ Nach den Ursachen wurde nach Redaktionsschluss noch gefahndet. Markus Wierz