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afriko 2000 (I): krokodilfluss

Am tag des abflugs hat es zum ersten mal in Mynchen geschneit. Bei der ankunft in Bamako, der hauptstadt von Mali, merken wir, das wir uns davor nich mer fyrchten myssen: 40 grad im schatten. Gottseidank is grad winter. Unser flugzeug stet ganz alein auf dem rollfeld, trotzdem is die sicherheitszone gerammelt voll. Hir drengeln sich die gepektreger. Normalerweise waer das kein probleem, aber hir is es eins. Man kommt schlecht ans rollband wegen den vilen gepektregern. Mittelschichtsafrikis lassen sich da gern bedinen, und das werden wir auch tun, um die arbeitslosigkeit in Mali moeglichst niedrig zu halten. Aber liber erst wenn wir 90 sind.

Wir fragen am informazionsschalter, wie wir zu unserem hotel kommen. Die frau is voellig entgeistert, das man eine auskunft von ir will, und sagt erstmal nix. Braucht sie auch nich, um uns hat sich eine menschenmenge versammelt und einer schreit lauter als der andre. Danke danke jetz wissen wirs – aber dafyr wollen alle Geld.

Bamako heisst auf bambara, der lokalen sprache, krokodilfluss. Ob es hir noch krokodile gibt, scheint unwarscheinlich, aber der fluss immerhin is noch da. Die stadt is die zweitunangenemste die ich je geseen hab, um schlimmer zu werden als Lagos, mysste sie sich aber gewaltig anstrengen. Bamako is nur hesslich, die luft ein gemisch aus qualm, staub und abwassergestank. Die augen trenen bald, das ligt an der luft und an dem was sie sen: ein mer aus strassenverkeufern und bettlern. Hir muss ich erst mal eine minus 3 auf meiner reisebewertungsskala (die von minus 3 bis plus 3 reicht) vergeben.

Mali is relativ turistisch, gleichzeitig eines der 10 ermsten lender der welt. Dise kombinazion is einfach ungesund. Die deutschis nennen Brasilien ein armes land (die brasilis auch). Das prokopf-einkommen der deutschis ist 5-mal hoeher. Die brasilis ham widerum ein 5-mal hoeheres einkommen als die egyptis, die widerum ein 5-mal hoeheres einkommen als die Malis ham. Drunter is nich mer vil. Trotzdem (oder grade deswegen) sind die malis, mit denen wir zu tun ham, grundsetzlich kapitalistisch. Es gibt keine hilfe, nur servis. Das sind aber vileicht nich alle malis, sondern nur die, die was mit turis zu tun ham oder sich in deren nee aufhalten. Die andern kann ich aber nich kennen. Vileicht finden wir doch noch normale malis, aber bei dem wenigen platz, der mir in diser spalte bleibt, wird keiner mer auftauchen. Zé do Rock