Flugzeugentführer erhöhen ihre Forderungen an Indien

Verhandlungen bleiben bisher ergebnislos, doch Hijacker lassen weiteres Ulitmatum verstreichen

Delhi/Srinagar/Berlin (AP/taz) – Die Entführer des indischen Airbusses fordern inzwischen die Freilassung von 35 Gesinnungsgenossen und ein Lösegeld von 200 Millionen US-Dollar. Dies erklärte Indiens Außenminister Jaswant Singh gestern in Delhi. Die Luftpiraten wollten das Geld, bevor sie die rund 160 Passagiere, die seit Heiligabend in ihrer Gewalt sind, freiließen, sagte Singh. Ein Schreiben mit diesen Forderungen hatten die Hijacker aus dem Flugzeug geworfen.

„Wir werden eine angemessene Antwort über unser Verhandlungsteam übermitteln“, verkündete der Außenminister nach einem Treffen mit dem Ministerrat. Bislang hatten die Entführer vor allem die Freilassung des seit 1994 in Indien inhaftierten pakistanischen Geistlichen Maulana Masood Azhar verlangt, der einer militanten Organisation für die Unabhängigkeit Kaschmirs angehört. Die Geiselnehmer ließen gestern Abend (Ortszeit) ein weiteres Ultimatum verstreichen. Seit Montagabend verhandelt eine indischen Delegation auf dem Flughafen von Kandahar über Funk mit den Entführern.

Indische Soldaten brachten gestern nach offiziellen Angaben das von separatistischen Rebellen in Srinagar, Kaschmir, besetzte Hauptquartier der Sonderpolizei wieder unter ihre Kontrolle. Bei dem Überfall der als Islamisten bezeichneten Rebellen waren am Montag fünf Polizisten getötet worden. Der Überfall steht möglicherweise im Zusammenhang mit der Entführung des indischen Flugzeugs. hanBericht Seite 5, Kommentar Seite 10

Siehe auch Reportage Seite 9