Autos erfinden, die fliegen

Julian (10) ist ein kritischer Fußballfan. Treu und ergeben immer denselben Verein anfeuern kann er nicht: „Ich gehe danach, welche Mannschaften taktisch gut sind und ob sie Teamgeist haben.“ Julian geht strikt nach Leistung und bleibt auch mit seinen eigenen Ansprüchen als aktiver Fußballer realistisch. Bei seinem Klub „Agrispor“ kämpft er erst mal um einen Stammplatz im Sturm.

Wahrscheinlich hat Julian als echtes taz-Kind gelernt, bescheiden zu sein. Seine Großeltern waren dabei, seine Mutter Stefanie Weber arbeitet im Layout und Stiefvater Andi Bull verwaltet die Finanzen der taz. Da ist es nicht erstaunlich, wenn Julian bei seiner Berufsplanung darauf achtet, „wo man gut verdienen kann“. Also wird er wohl mit der Familientradition brechen und einen lukrativen Job anpeilen: „Ingenieur für Autos, Flugzeuge oder Boote“.

Mit etwas Glück kann er sich dann seinen Traum erfüllen und ein Haus mit Tieren am Meer bauen. Es müsste nicht gleich so extrem sein wie bei seiner Tante, die 88 Vögel, einen Hund und zwei Kaninchen hat. Aufs Land ziehen will Julian auch “wegen der Umweltverpestung in der Stadt“. Noch aber hat er Hoffnung, „dass es in fünfzig Jahren Autos gibt, die fliegen können, mit Batterien fahren und die Luft nicht verpesten“. Vielleicht erfindet er sie ja als Ingenieur. Seiner taz-Familie würde das auch gefallen.
L.W.