Heinz-Jürgen Wagner
: Bombenträger

Wenn es brenzlig wird, packt er lieber selbst an: Als Karstadt-Geschäftsführer Heinz-Jürgen Wagner vorgestern Mittag von der mutmaßlichen Bombe in der Lebensmittelabteilung erfuhr, begab er sich fünf Stockwerke abwärts. Er nahm die Versandtasche, auf der mit Filzstift in großen Lettern „BOMBE“ geschrieben stand, und brachte sie zur Warenannahme an der Rückseite des Gebäudes. Fernab vom Publikumsverkehr wurde der Sprengsatz dort von Experten der Polizei zur Detonation gebracht. Sachschaden entstand nicht. Die Polizei bestätigte inzwischen, dass in unmittelbarer Nähe des „hochempfindlichen Explosivmittels“ Gefahr für Leib und Leben bestanden hätte. Art und Herkunft des Sprengstoffs werden noch vom Landeskriminalamt untersucht.

Der Hintergrund der Tat ist noch völlig unklar. Karstadt hat bisher keinerlei Hinweise auf eine Erpressung. 1992 wurde der Konzern von Arno Funke alias „Dagobert“ erpresst, der mit einer Rohrbombe im Bremer Warenhaus einen Millionenschaden verursachte. not