Karstadt-Bombe nur Attrappe

■ In Brief offensichtlich kein Sprengstoff enthalten

Die am Dienstag im Bremer Kaufhaus Karstadt entdeckte und unschädlich gemachte Briefbombe war „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ eine Attrappe. Das teilte die Polizei gestern nach Abschluss der Untersuchungen an. Zunächst waren die Beamten von einem „hoch empfindlichen Explosivmittel“ ausgegangen. Vergleichstests und die krimininaltechnische Untersuchung hätten jedoch ergeben, „dass sich in dem verdächtigen Gegenstand kein militärischer oder gewerblicher Sprengstoff befand“.

Die Briefbombe war bei der Entschärfung detoniert. Die dort festgestellten pyrotechnischen Rückstände könnten nach Aussagen eines Gutachters „durch am Ort wirkende Umwelteinflüsse entstanden sein“, zog die Polizei ihre erste Bombenthese zurück. So könnten beispielsweise Reste von abgefeuerten Knallern in der Silvesternacht „den lauten Knall“ bei der Entschärfung ausgelöst haben. Möglich sei auch, dass der Täter den Inhalt eines Silvesterknallers für seinen Brief verwendet habe, erklärte ein Polizeisprecher. Dies lasse sich nicht klar klären.

Die Ermittlungen würden aber weitergeführt. Es liege auch bei diesem Untersuchungsergebnis eine Straftat vor – Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Wie berichtet, war die vermeintliche Bombe in der Lebensmittelabteilung gefunden worden. Karstadt-Geschäftsführer Heinz-Jürgen Wagner hatte den Brief mit der Aufschrift „Bombe“ dann in die Warenannahme auf der Rückseite des Gebäudes transportiert. Jeti/dpa