Umstrittener Sturmlauf über 75 Yards

Nach packender Schlussphase erreicht das Football-Team der Tennessee Titans gegen Buffalo die nächste Play-off-Runde

Nashville (dpa/taz) – Zu einem ungewöhnlichen Nervenkitzel geriet der Play-off-Auftakt der National Football League (NFL) in einer Stadt, die eigentlich eher für musikalische Errungenschaften bekannt ist. Auf wundersame Weise besiegten die Tennessee Titans am Samstag vor 67.000 Zuschauern im vollbesetzten Adelphia Coliseum von Nashville die Buffalo Bills mit 22:16 und versetzten die Bewohner der Stadt in einen Tanz- und Sangesrausch. Die Gäste hatten sich bereits eine Runde weiter gewähnt, als den Titans drei Sekunden vor Spielschluss noch ein Touchdown durch Kevin Dyson glückte. Im zweiten Duell des Tages setzten sich die Washington Redskins gegen die Detroit Lions mit 27:13 durch und müssen nächsten Samstag bei den Tampa Bay Buccaneers antreten.

„Ich bin schon seit 40 Jahren dabei. Aber so etwas hat es noch nicht gegeben. Das wird in die Geschichte eingehen“, schwärmte Titans-Besitzer Bud Adams, der an ein Weiterkommen seiner als Favorit geltenden Mannschaft nicht mehr geglaubt hatte. 16 Sekunden vor Ende der spektakulären Partie war Buffalo durch ein Fieldgoal von Kicker Steve Christie aus 41 Yards mit 16:15 in Führung gegangen. Beim Kick-off-Return passte Tight End Frank Wyckecks im letzten Spielzug zu Dyson. Der Wide Receiver ließ sich dann bei seinem Sturmlauf über 75 Yards von niemandem mehr aufhalten.

Bis zur Anerkennung des Touchdowns vergingen allerdings noch einige spannende Minuten. Es schien fraglich, ob das Abspiel regelgerecht nach hinten erfolgte. „Das ganze Spiel über haben sie für sie entschieden“, schimpfte Buffalos Linebacker Gabe Northern über die Schiedsrichter, „wir hatten den Sieg verdient, aber auf vielfältige Weise wurde er uns weggenommen.“ Dyson indes zweifelte nicht einen Augenblick an der Legalität seines Touchdowns: „Ich habe extra einen großen Ausfallschritt gemacht, damit ich den Pass den Regeln gemäß fangen kann.“