Nicht nur im Winter

■ Straßenmagazin Hinz & Kunzt fordert Verlängerung des Winternotprogrammms für Obdachlose. BAGS ist dagegen

„Dieses Bett soll frei bleiben“: Unter diesem Titel startete das Straßenmagazin Hinz & Kunzt gestern auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz eine Kampagne zur Verlängerung des Winternotprogramms für Obdachlose. Das von der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) initiierte Programm stellt von November bis April etwa 240 zusätzliche Übernachtungsplätze zur Verfügung.

Hinz & Kunzt fordert hingegen, den etwa 1200 Obdachlosen in der Stadt mehr zu bieten als „reinen Erfrierungsschutz“. Bei den Unterkünften handelt es sich zudem hauptsächlich um Massenunterkünfte auf einem Wohnschiff in Neumühlen und in dem Männerheim „Pik As“. Besser geeignet seien kleine und dezentrale Einrichtungen.

Unterstützung erhielt Hinz & Kunzt auf einer Podiumsdiskussion von GAL und Regenbogen. Gegen die zeitliche Ausweitung sprachen sich die CDU-Abgeordnete Antje Blumenthal und BAGS-Amtsleiterin Elisabeth Lingner aus. Ein ständiges Angebot an Notunterkünften sei dem „eigentlichen Ziel“ abträglich, die Menschen „wieder in die Mitte der Gesellschaft“ zu bringen, da sie sich dauerhaft an das sogenannte „niedrigschwellige“ Angebot gewöhnten.

Markus Huneke