Hilfe per Knopfdruck

■ Wohlfahrtsverbände gründen Call–Center

Kleine, rundliche Geräte liegen verteilt auf Tischen im Sitzungszimmer des Arbeiter-Samariter- Bundes (ASB) in Bremen-Walle. Es handelt sich um Handsender, die durch Berührung aktiviert werden können. Technik zum Anfassen - drückt man auf einen Knopf, wird eine einprogrammierte Nummer gewählt – in diesem Fall die der Hausnotrufzentrale ServiceCall.

Das Hausnotrufsystem, wie es bundesweit älteren und behinderten Menschen angeboten wird, ist ein Sicherheitssystem. Im Notfall besteht die Möglichkeit, von der eigenen Wohnung aus Hilfe bei einer rund um die Uhr besetzten Zentrale anzufordern.

Wie organisiert man solch ein Hausnotrufsystem am besten? Das ist die Frage, die in den vergangenen Monaten den ASB und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bremen beschäftigt hat. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist nun die Kreation eines Call-Centers in den Räumlichkeiten des ASB. Als Gesellschafter der ServiceCall Bremen fungieren die beiden Wohlfahrtsverbände gemeinsam. Zwanzig hauptamtliche Call-Agenten mit medizinischer oder sozialer Ausbildung stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Und das inzwischen für 11.500 Bremer Notrufkunden.

„Der Bereich des Hausnotrufes wird vielfach falsch eingeschätzt“, meint Michael Schnepel, der neue Chef des ServiceCall. Viele ältere Menschen befürchteten, durch die Nutzung des Systems als pflegebedürftig stigmatisiert zu werden. Doch mit Pflegebedürftigkeit habe diese Dienstleistung erstmal gar nichts zu tun. Vielmehr ermögliche sie Unabhängigkeit von regelmäßiger Betreuung und vermittele ein Gefühl von Sicherheit.

Die Kosten liegen im übrigen bei 70 Mark monatlich, inklusive einer einmalige Anschlussgebühr von 100 Mark. tav