Gestern totale Sofi auf dem Mond

■ Norddeutsche Erdlinge hatten wenigstens freie Sicht auf den Erdtrabanten

Für den Mann im Mond wars eine Sonnen-, für uns ErdbewohnerInnen nur eine totale Mondfinsternis – aber immerhin die erste im neuen Jahrtausend! Und das Wetter spielte auch mit: Im Norden Deutschlands hatten SternenguckerInnen gestern in den frühen Morgenstunden freie Sicht, als die Wolkendecke noch rechtzeitig aufriss.

In Flensburg zeigte sich der Mond in schwach dunklem Rot mit schattigem Umriss, berichtete ein Polizeisprecher. Auch auf Sylt war die Nacht zum Teil klar und ermöglichte die Aussicht auf eine leicht rötliche Mondscheibe, wie die Polizei in Westerland mitteilte.

Kurz nach vier Uhr trat der Mond in den Kernschatten der Erde ein. Um 5.05 Uhr lag er voll im Schatten, bevor er ihn um 6.22 Uhr wieder verließ. Die „Vereinigung der Sternfreunde“ beobachtete von Bad Bodenteich in der Lüneburger Heide aus die Mofi bei zeitweise sternenklarer Nacht. Der Erdtrabant sei nicht so dunkel wie bei früheren Mondfinsternissen gewesen, schilderte Pressesprecher Jost Jahn seine Beobachtung. Der Mond habe „relativ hell“ und nur „leicht rötlich“ ausgesehen.

Bei einer totalen Mondfinsternis stehen Erde, Vollmond und Sonne in einer Reihe. Dies ist bis zu drei Mal pro Jahr der Fall. Wer dann zufällig auf dem Mond steht, erlebt eine Sonnenfinsternis, weil die Erde das Zentralgestirn verdeckt. Die nächste totale Mondfinsternis wird in Norddeutschland am 9. Januar 2001 zu sehen sein. Wer dann zum Mond fliegt: Schutzbrille nicht vergessen! lno/taz/Foto: Reuters