Ausbildung von Monat zu Monat

■ Frauen-Tischlerei in Ottensen gefährdet: Geplanter Öko-Gewerbehof an der Gaußstraße verdrängt das Projekt

Die Frauen-Tischlerei der Autonomen Jugendwerkstätten (AJW) muss dem Nachhaltigkeitszentrum weichen, das auf dem Bauwagenplatz an der Gaußstraße in Ottensen entstehen soll (taz hamburg berichtete). Die Suche nach einem Ersatz-Standort für die Ausbildungswerkstatt gestaltet sich schwierig. Die meisten Angebote seien entweder ungeeignet oder zu teuer, sagt AJW-Geschäftsführer Michael Maas. Jetzt drängt die Zeit: Seit dem 1. August wird der Mietvertrag der Tischlerei nur noch von Monat zu Monat verlängert.

Eine Meisterin und zwei GesellInnen bilden in der Werkstatt zwölf weibliche Lehrlinge aus. Schon seit anderthalb bis zwei Jahren sucht die Tischlerei nach eigenen Angaben einen neuen Standort – mit mäßigem Erfolg. Von 40 bis 50 Angeboten kämen zweieinhalb in Frage, sagt Maas. Aber auch dort gebe es jeweils einen Haken: Im geplanten Altonaer Kulturbahnhof könnte die von der Schulbehörde subventionierte Tischlerei die Betriebskosten nicht aufbringen. Auf einem Gelände in Bahrenfeld müsste für 800.000 Mark eine neue Baracke gebaut werden, und ein Objekt in Eidelstedt liegt neben einem Wohngebiet. In das Nachhaltigkeitszentrum einzuziehen, käme nicht in Frage: Während der Bauzeit in ein Ausweichquartier umzuziehen, wäre zu aufwändig.

Das Bezirksamt bemühe sich seit Anfang 1999, ein Ersatzquartier für die Lehrwerkstatt zu finden, beteuert Stefan Kreutz von der Altonaer Wirtschaftsförderung. Die Suche sei jedoch erschwert worden, weil die Frauen-Tischlerei zunächst in Ottensen bleiben wollte, weil es dort viele ähnliche Einrichtungen gibt. Doch Ottensen ist auch bei anderen beliebt und mittlerweile ein teures Pflaster. Gernot Knödler