lebenin funnyland

yves eigenrauch

bist du müde oder was oder wie? dein neues powerbook ist aber echt toll!!! ehrlich! so eins hätte ich auch gerne, um demnächst den haushalt zu organisieren!!! – natürlich, um die einkaufsliste für dich zu schreiben. und natürlich, um dir aufzuschreiben, was aus meinem kleiderschrank in die reinigung oder die waschmaschine muss!!! währenddessen werde ich natürlich arbeiten gehen, um uns zu versorgen. sag mir dann nur noch, wann ich die kinder vom kindergarten abholen muss!!! danke!! übrigens muss der gärtner angerufen werden, die büsche und bäume müssen geschnitten werden. könntest du dann bitte noch tante uschi anrufen; sie wollte wissen, ob wir ihre einmachgläser haben wollen.

■ „carpe diem“ steckt was drin – nicht zuletzt seit dem „club der toten dichter“

ich treff mich heute abend übrigens mit britta zum essen, mal wieder quatschen, haben uns ja länger nicht gesehen. bin neugierig, was es im „back“ neues gibt. also, du brauchst nicht auf mich zu warten. ... und du weißt ja: abendbrot um halb sieben. gerome schläft bei thorsten. anna und lisa sind aber da, schlafenszeit spätestens um acht. lass sie nicht wieder so lange aufbleiben, sonst sind sie morgen wieder knütterig. du bist zu weich zu den kindern! manchmal muss man auch durchgreifen. ich will morgen abend nicht wieder die blöde sein, wenn ich die Kinder um acht ins bett schicke! danke, das wäre nett! da fällt mir ein, ich habe morgen ein wichtiges meeting, könntest du mir die orangefarbene bluse bügeln.... du bist ein schatz! ist wirklich wichtig. ich krieg schon fast ein schlechtes gewissen; mir fällt noch etwas ein! nimm doch bitte morgen fünfundfünfzig mark mit zum Kindergarten, wegen lisas ausflug am wochenende. so, das war’s jetzt aber wirklich! ich wünsch dir einen schönen tag. lass es dir gut gehen. ich küss dich, bis heute nacht. ich liebe dich. schrieb sie, und er tat wie ihm geheißen. er ist hausmann; na sicher.

ein simples denken oder, wie viele freunde behaupten wollten, ein simples glauben zu denken, liegt dem zugrunde. er arbeitet fünfzehn jahre, darauf folgend arbeitet sie fünfzehn jahre. dann sollten sie so viel geld verdient haben, dass sie nicht mehr arbeiten müssen. vielleicht arbeiten sie auch zur gleichen zeit. so hätten sie an stelle viel gemeinsamer zeit ganz viel gemeinsame zeit – um sie miteinander zu verbringen. arbeiten, um existieren zu können, ist doof. nichts gegen arbeit. ganz im gegenteil, wie sehr kann es freude bereiten, sich mit dingen beschäftigen zu dürfen. wenn dieses wort nicht wäre: „kann – könnte“.

glücklich schätzen darf sich derjenige mensch, der strahlend zur arbeit geht. egal, ob wirklich strahlend oder sich wirklich strahlend gemacht!

existieren, um zu arbeiten, das geht. was geht, ey? weiß nicht, und du? weißt, ich finde wissen scheiße. stell dir vor, du wüsstest, wie künstliche aromen hergestellt würden; was ein synthetischer scheiß. wie viele menschen gerade in diesem augenblick sterben oder gestorben werden. was ein scheiß. leben. abenteuer leben. ich lerne das leben zu erleben. sicherheit. ein hohes gut und eine große falle. das leben spielt jetzt, die sicherheit vornehmlich in der zukunft. was, wenn ich morgen vor ein auto laufe. alles sicherheitsdenken ist dahin. in „carpe diem“ steckt schon was drin, nicht zuletzt nach „club der toten dichter“! trotzdem scheinen wir tagein, tagaus auf der suche nach dem „dem“. bewusst oder unbewusst fügen wir uns mehr oder weniger unserem geglaubten schicksal. sollten wir das machen? nein. schöner ist es, das leben leben lassen zu sein. denken kann auch hinderlich sein. ein hoch auf die emotion! die positive. was ist positiv??? moral und wert??? tradiert?!? oder aus dem erlebten resultierend!?! the sun always shines. right!