Zahl der Drogentoten weiter gestiegen

Rauschgiftdelikte sind aber rückläufig. Werthebach: Erfolg

Die Zahl der Drogentoten in der Hauptstadt ist in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres auf 189 gestiegen. Das waren 40 Opfer mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies teilte gestern die Senatsinnenverwaltung mit.

Dagegen gab es bei den Rauschgiftdelikten eine rückläufige Tendenz. Bis Ende November wurden 10.014 Fälle registriert, knapp 600 weniger als im Vorjahr.

Auch die Zahl der Straftäter in diesem Bereich ging um 421 zurück, wobei das Verhältnis zwischen weiblichen (877) und männlichen Straftätern (6.493) fast unverändert blieb.

Ebenso ist ein Rückgang im Bereich der erstauffälligen Konsumenten harter Drogen zu verzeichnen. Von Januar bis Ende November wurden insgesamt 448 Einsteiger bei harten Drogen wie Heroin oder Kokain gezählt. Im Vorjahreszeitraum waren es 626 Personen.

Innensenator Eckart Werthebach (CDU) sieht sich durch den Anstieg der Zahl der Drogentoten in seinem Zweifel bestätigt, ob in der Diskussion über die Drogenpolitik bislang die richtige Gewichtung zwischen medizinischer und kriminalpolitischer Betrachtung getroffen wurde. Die bisherige Drogenpolitik des Senats mit den Schwerpunkten Prävention, Hilfesysteme und Bekämpfung des Betäubungsmittelhandels werde deshalb fortgeführt.

Darüber hinaus hält der Senator daran fest, Betäubungsmittel weder zu entkriminalisieren noch zu legalisieren. Eine Beteiligung Berlins an einem Forschungsprojekt zur Heroinabgabe lehnte Werthebach weiterhin auf Grund der damit verbundenen Risiken und Kosten ab. Schulsenator Klaus Böger (SPD) hatte sich dagegen in der taz für eine Beteiligung Berlins ausgesprochen.

Ferner bleibt der CDU-Politiker bei seiner Haltung, keine Drogenkonsumräume in Berlin einzurichten. ADN