Zahlenvorspiel zur Rente

Konsens-Runde bespricht Rahmendaten. Riester will Reform noch in diesem Jahr

Berlin (taz) – Die Beiträge zur Rentenversicherung werden von heute 19,3 Prozent auf 24,5 Prozent im Jahr 2030 steigen – vorausgesetzt Regierung und Opposition einigen sich nicht auf eine Rentenreform, die zu niedrigeren Beiträgen führt. Darüber waren sich die Teilnehmer der Rentenkonsens-Runde von SPD, Grünen, CDU, CSU und FDP gestern einig.

Auch die von Rot-Grün ausgesetzte Rentenreform des ehemaligen Arbeitsministers Blüm hätte im Jahr 2030 zum selben Beitragssatz geführt. Allerdings hätten die RentnerInnen in dreißig Jahren noch weniger Geld ausgezahlt bekommen, als nach den Plänen von Blüms Nachfolger Riester. Alle TeilnehmerInnen am Rentengespräch waren der Meinung, dass Beiträge von 24,5 Prozent zu hoch sind. Niemand wusste jedoch genau, wie das Rentenniveau langfristig in einer akteptablen Höhe gehalten werden kann, ohne dass gleichzeitig die Beitragssätze explodieren. „Wir haben einen ganz schweren Rucksack auf dem Weg zum Gipfel zu schultern“, sagte der CSU-Sozialexperte Horst Seehofer. Die Gespräche seien „hart und intensiv“ gewesen“.

Riester relativierte, bei der Sitzung sei es nur darum gegangen, „auf der Grundlage welcher Zahlen wir über Lösungen reden“. Trotzdem gehe er davon aus, dass sich die Beteiligten „noch in diesem Jahr“ auf eine Rentenreform einigen werden. Riester bleibt dabei, dass die Renten nach 2002 wieder an die Nettolöhne gekoppelt werden sollen und das Rentenniveau auch langfristig nicht durch einen Generationenfaktor gesenkt werden muss. Grüne und Unions-Vertreter sagen dagegen voraus, dass die Rentenbeiträge ohne einen solchen Faktor langfristig explodieren werden.

Einig war sich die Runde, dass die Eigenvorsorge eine immer größere Rolle spielen wird. Katrin Göring-Eckardt von den Grünen sagte: „Die Sicherung des Lebensstandards im Alter wird sich aus gesetzlicher und privater Vorsorge zusammensetzen müssen.“ tst