Hunzinger und seine Freunde

Moritz Hunzinger lehnt sich lässig in seinem schwarzen Ledersessel zurück. Er verschränkt die Arme hinter dem Kopf und streckt die Beine weit von sich. „Ja, ich bin gut vernetzt.“ Der Frankfurter „PR-Guru“ (Bild) ist Boss der Hunzinger Information AG, einer der größten Agenturen für Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland. Und er ist eine der zentralen Figuren, wenn es um die Pressearbeit für schwierige Personen geht. Er nennt es „Krisen-PR“.

So beriet er in seinem holzvertäfelten Büro nicht nur „meinen Freund“ Martin Bangemann, als er seinen Job als EU-Kommisar verlor, sondern auch Herbert Batliner, Liechtensteiner Fürstlicher Kommerzienrat und Treuhänder der Stiftung Zaunkönig. Bekannt geworden ist Batliner als mögliche Sammelstelle für die Restgelder der „Staatsbürgerlichen Vereinigung“. Alles kein Problem für Hunzinger: „Die Leute kommen halt zu mir, wenn sie Probleme haben. Ich bin bekannt“. Das ist er tatsächlich. Unter anderem mit Metallbank-Boss Lothar Mark. Berühmt wurde die Bank durch die schwarzen Gelder der Hessischen CDU, die hier lagerten, bis sie in die Schweiz verschwanden.

Um die Verbindung zur Metallbank richtig festzuziehen, gibt es noch einen zweiten Strick. Metallbank-Hauptaktionär Dietrich Walther besitzt über seine Gold-Zack AG 10 Prozent der Hunzinger Information AG und ist Aufsichtratsvorsitzender der PR-Agentur. Jetzt fehlt nur noch ein Männerfreund, um das Netzwerk komplett zu machen: Helmut Kohl. Und richtig. Hunzinger: „Wir kennen uns seit 1983“. dat/(mur)