Weniger Bremer Handwerker

■ Handwerkskammer zieht ernüchternde Bilanz

Der Speckgürtel fordert seinen Tribut: 27 Bremer Handwerksbetriebe, so der Geschäftsführer der Bremer Handwerkskammer Hans Meyer-Heye, zogen im letzten Jahr ins Umland. Damit setzt sich der Trend zur Abwanderung fort. Der Grund: „Es gibt zu wenig Flächen für immer größere Betriebe“, so gestern Meyer-Heyes Bilanz. Gestiegen sei auch die Zahl der Insolvenzen. Immerhin konnten die rund 37.300 Bremer Handwerker in rund 5.000 Betrieben einen Umsatz von geschätzten 5,25 Milliarden Mark erwirtschaften. Im Jahr davor waren es rund fünf Milliarden Mark. Die Zahl der Beschäftigten ging dabei von 41.000 um 3.700 Personen zurück. Als Grund für diesen Rückgang der Beschäftigtenzahlen vermutet Meyer-Heye, dass zahlreiche 630-Mark-Jobs weggefallen seien.

Als Aufgabe der Zukunft benannte Meyer-Heye die Nachwuchsförderung. Derzeit sei die Nachfolge für 600 Bremer Handwerksbetriebe ungeklärt. Die Kammer unterstützt deshalb eine Vermittlungsbörse per Internet, die junge Handwerksmeister an Betriebe vermittelt, deren Chefs bald in den Ruhestand gehen. In der Ausbildungsfrage dagegen seien die Kapazitäten der Bremer Betriebe, die derzeit 4.102 Azubis unter Vertrag haben, ausgeschöpft. Es sei nicht klar wie der im Rahmen des Bremer Bündnisses für Arbeit vereinbarte Zuwachs von 40 Azubi-Stellen in diesem Jahr gelingen könne.

DoKo