Zähe Metall-Verhandlungen

■ Tarifparteien Küste liegen „sehr weit auseinander“

Bremen/Hamburg – In der diesjährigen Tarifrunde für die insgesamt 3,4 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindus-trie ist mit zähen Verhandlungen zu rechnen. Nach dem ersten Gespräch für den Tarifbezirk Küste, das zugleich den bundesweiten Auftakt bildete, sprachen die Tarifparteien gestern in Hamburg von „sehr weit auseinander“ liegenden Positionen.

Der Bezirksleiter Küste der Industriegewerkschaft Metall, Frank Teichmüller, sagte, es liege „ein schwerer Weg vor uns“. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber im Nordverbund, Hans Werner Busch, nannte die Forderungen der Gewerkschaft im Gesamtvolumen von 5,5 Prozent „überzogen und beschäftigungsfeindlich“. Mit dieser Forderung soll nach dem Willen der Gewerkschaft auch der Ausstieg mit 60 finanziert werden. Die Arbeitgeber lehnen die Rente mit 60 ab.

Busch verwies auf das Sachverständigengutachten, das einen Produktivitätszuwachs von 2,6 Prozent prognostizierte. Das sei auch die „Schmerzgrenze“ für Lohn- und Gehaltssteigerungen. Dagegen sagte Teichmüller, es gebe inzwischen neuere Untersuchungen mehrerer Wirtschaftsforschungsinstitute, die von „mehr als drei Prozent“ ausgingen. Im Bezirk Küste sind nach Gewerkschaftsangaben etwa 180.000 Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigt. Die Verhandlung wurde auf den 6. März in Bremen vertagt. Jeti/AFP