Sumo: Heiliger Ring ohne Frauen

Frauen dürfen in der Welt des japanischen Sumo-Ringkampfs nur als Zuschauer teilnehmen. Niemals aber dürfen sie auch nur einen Zeh in den heiligen Ring setzen. Und das ist auch gut so. Die letzte Männerbastion darf nicht gestürmt werden. Auch nicht von einer mächtigen Frau wie Fusae Ota. Die 48-Jährige wurde vor wenigen Tagen in Japans zweitgrößter Provinz Osaka als erste Frau des Landes zur Gouverneurin gewählt. Und wie ihre männlichen Kollegen auch, wollte sie nun beim Frühjahrsturnier der Sumo-Ringer in ihrer neuen Funktion den Siegerpokal im Ring überreichen. Doch das lässt der edle Sumo-Verband glücklicherweise nicht zu. Frauen seien nun mal verboten, hieß es unter Hinweis auf die guten alten Traditionen. Auch Otas Hinweis, dass man doch inzwischen im 21. Jahrhundert lebe, habe die besonnenen Sumo-Funktionäre nicht überzeugt. Man habe die traditionellen Werte zu bewahren, und daher werde man auch nichts ändern, ließ der honorige Sumo-Verband alle Damen wissen. Fettfoto: Reuters