Friedlicher Norden

■ Statistik: Kriminalitätsrate in Schleswig-Holstein so niedrig wie zuletzt 1990

Erleichtert hat der schleswig-holsteinische Innenminister Ekkehard Wienholtz (SPD) zwei Wochen vor der Landtagswahl die Kriminalstatistik 1999 vorgestellt: Danach wurden im vorigen Jahr so wenig Straftaten verübt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Insgesamt registrierte die Polizei 237.600 Delikte. Das sei ein Rückgang um fünf Prozent, sagte Wienholtz: „Die 99-er Bilanz widerlegt die Behauptung, die Kriminalität nehme ständig zu und alles werde immer schlimmer.“

Rückgänge gab es bei Gewalt-, Straßen- und Diebstahlkriminalität. Dagegen nahm die Zahl der Drogentoten um 26 auf 80 zu. Eine Erklärung dafür hatte Wienholtz nicht. Besorgt zeigte sich der Innenminister auch über das „erschreckend hohe Niveau“ der Jugendkriminalität. Zwar sei die Zahl der Tatverdächtigen hier um 3,8 Prozent zurückgegangen, doch immer noch sei ein Drittel aller Tatverdächtigen unter 21 Jahre alt. Bei Gewaltkriminalität und schwerem Diebstahl geht jede zweite Straftat auf das Konto eines Jugendlichen. Der Minister setzt deshalb auf verstärkte Prävention.

Die habe auch geholfen, die Zahl der Wohnungseinbrüche und Autodiebstähle deutlich zu senken, neben mehr Polizeipräsenz. Der Ausländeranteil unter den Tatverdächtigen blieb mit 21 Prozent etwa gleich, wobei viele Straftaten Verstöße gegen die Ausländer- oder Asylgesetzgebung waren. „Die Ausländer, die zum Teil seit zwei oder drei Generationen bei uns in Deutschland leben, zeigen ebenso viel oder ebenso wenig Rechtstreue wie deutsche Staatsbürger“, betonte Wienholtz. dpa