■ UrDrüs wahre Kolumne
: Schlammpeitzger und Valentin

Im wohlgeputzten Parterrefenster eines hutzligen Häuschens in einer schnuckeligen Findorffer Nebenstraße entdecken wir ein liebevolles Arrangement diverser Cremetiegel und Duftwasser-Flacons. Darüber ein Schild im optimistisch getönten Blau, das uns darauf hinweist, dass hier Sabine Sonstwas, District Director und Supervisor wohnt. Frau Direktorin ist ausserdem als Permanent Make Up Artistin, Creativ Visagistin und Tattoo-Visionärin ausgewiesen und fordert in gebieterisch geschwungener Handschrift (rot auf Silberfolie): „An die Liebe denken/zum Valentinstag schenken!“ Wer ließe sich nicht gern an Ort und Stelle von Sabine ein visionäres Herzchen auf den Pöter ritzen? Wer spielt da nicht mit dem Gedanken, für die persönliche Dulcinea ein Kosmetik-Gebinde zu erwerben und ihr obendrein den Gutschein für ein Augenbrauen Make Up zu überreichen, wo doch schon jetzt der Frühling sein blaues Band und Valentin seinen amourösen Bogenschützen flattern lässt?

Soweit, so ewig schön. Doch wenn ein Christenmensch aus dem heißen Verlangen nach Liebe und Geliebt werden so tief sinkt wie Henning „Nashorn“ Scherf als Eiswette-Redner vor den versammelten Koofmichs dieser Stadt – dann kann das ganz bös runterziehen. „Wirtschaftswachstum vor Froschkulturen – oder wie heißen die Schlammpeitzger? Das ist die neueste Erfindung unserer Ökoleute, die erfinden ständig neue schützenswerte Tiere ...“ Wer seinen Mund als Tempel seiner Seele durch solchen Gülleschwall beschmutzt und sich vom Nobelzwirn-Gesindel dafür mit stehenden Ovationen feiern lässt, der treibt es mit der Sucht nach Anerkennung reichlich weit. Ja weiß dieser Henning denn nicht, das solches Juchzen aus solchen Kehlen ab 1 Promille aufwärts auch dann ertönt, wenn 'ne Frau mit vier Titten zum Frauenarzt geht und sich ein Deutscher, ein Russe und ein Amerikaner beim Fallschirmspringen begegnen oder die Frage gestellt wird, warum der Neger länger brennt als der Jude? Wer diesem Affen Zucker gibt, ist selber einer. Oder ein „I-di-ot“. Wie der hanseatische Kioskbetreiber zu sagen pflegt, wenn ein zufälliger Gast fragt, ob neben dem MM-chen-Piccolo auch die Veuve-Cliquot-Magnumflasche im Angebot wäre. Wir bitten um ein Zeichen tätiger Reue – etwa durch Ausweisung von Reservaten für Stadtindianer, barfüßige Propheten und Göttinnen des Lichts an Lesum, Wümme, Unisee ...

Dass man mit einem Gewinn von müden 1, 3 Millionen Mark für Bremer taz-Schreiber schon als Lottokönig gilt, wirft einmal mehr ein bezeichnendes Licht auf die hiesige Poverte', die bekanntlich von der Armut kommt. Dass aber diese Glückspilze aus dem kleinsten deutschen Bundesland sich von dem Bimbes erst mal einen Geländewagen kaufen wollen, belegt das himmelschreiende Unrecht im Wirken von Fräulein Fortuna. Merke: Wer Offroader fährt, ist von Haus aus blöd!

Während die schnasselige Rotzgöre aus Hannover immer noch darauf wartet, ebenso wie die dummen Kerle durch den Schlamm kriechen zu können und vor der grammatikalisch desorientierten Mutter der Kompanie Männchen zu machen, verweigert sich Tunte Christian dem Dienst an der Waffe und den sonstigen Deformationsübungen total. Dass die sattsam als total blind bekannte Justiz auch im Bremer Faltenrock des aufgeklärten Citoyens darauf mit Strafen reagiert, war nicht anders zu erwarten. Scheisse für den verurteilten Krischan, aber sonst ein klarer Punktsieg für die Anarchie. Der Richter räumt ein, dass die Beweggründe seines Angeklagten glaubhaft sind. Verknacken muss er trotzdem, denn sonst wäre ja kein Rechts-Staat mehr zu machen: Schwestern, seht die schwarze Fahne/flattert zukunftsfroh voran!

Ja, das käme den Lämpels und wohl auch manchen Kulturmanagern recht: Den Kohlschen Bimbes einzusacken und damit die eigene Kaffeekasse zu füttern! Wenn aber aus dem Stadtnorden diese Szien jetzt das Schwarzkoffergeld von Bundestagspräsident Wolle Thierse einfordert, um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, so ist das nicht nur sanft daneben: Lasst euch eure Verdrossenheit nicht abkaufen! mahnt

Ulrich „A mit Kreis“

Reineking