Auf Du und Du mit der Schifffahrt
: „Hydra“ würgt Hunte

■ Havarierter Fischmehl-Frachter wird ab morgen mit Spezialgerät geborgen

Nach der Havarie des holländischen Frachters Hydra ist die Hunte bei Oldenburg voraussichtlich noch bis Ende der Woche gesperrt. Das teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Bremen gestern mit. Der Frachter hatte sich am Freitag auf Grund eines Ruderschadens in der Hunte quergestellt. Bei Ebbe hatte sich das Schiff dann in die Ufer verkeilt und war geborsten (die taz berichtete).

„Wir haben gut die Hälfte der Ladung löschen können“, sagte Martin Schühle vom WSA Bremen jetzt gegenüber der taz. Der Frachter hatte 620 Tonnen Fischmehl geladen. Sicher ist, dass eine noch unbekannte Menge des Fischmehls zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und in den Fluss geschwemmt worden ist. Zur Zeit befinden sich aber noch mehrere Tonnen eines Wasser-Ölgemisches an Bord.

Über das Wochenende waren weder Schiffe zur Übernahme der Ladung noch ein Bergungskran aufzutreiben. Schuten des WSA mussten die Ladung löschen. „Das stellen wir der Versicherung des Frachters in Rechnung“, sagte Schühle. Ein Zugang über Land war nicht möglich. Im feuchten Uferboden wären die schweren Maschinen versackt, teilte das WSA mit.

Zur Zeit ist ein niederländisches Bergungsschiff aus Delfzjil auf dem Weg zur Hunte. „Diese Bergungskräne sind Geschosse von 9,50 Meter Breite und 100 Meter Länge. Der Kran muss behutsam durch den Küs-tenkanal und die schmale Hunte bugsiert werden und das dauert eben seine Zeit“, so Schühle.

Die Niederländer werden die Hydra im Fluss vorsichtig zersägen. Dabei besteht die Gefahr, dass Restöl aus dem Schiff in den Fluss gelangt. Die Schiffs-teile werden dann zunächst an Land gehievt. Nach Abschluss der Bergungsarbeiten werden die Frachterteile wieder auf Pontons im Fluss verfrachtet und abtransportiert.

schuh