Suche nach der Nelke

■ Öffnung der Alten Süderelbe ist kein natürlicher Ersatz für Altenwerder Öffnung der Alten Süderelbe ist kein natürlicher Ersatz für Altenwerder

Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) hat ein Bild mitgebracht: Darauf ist eine Wiese mit ganz vielen Blumen zu sehen. Die Kuckuckslichtnelke blüht da, erklärt der Senator und sieht bereits das südliche Hamburger Elbufer als Kuckuckslichtnelken-Meer. Porschke setzt auf die Schaffung von Feuchtwiesen als Ausgleichsmaßnahme des Naturschutzes für die Hafenerweiterung in Altenwerder. Der Plan, stattdessen die Alte Süderelbe zu öffnen, ist seit gestern jedenfalls endgültig gestorben.

Das Projekt Süderelbe war ohnehin von Beginn an „hoch umstritten“ gewesen, wie der Senator feststellt. Zu teuer, ökologisch fragwürdig – schon im Koalitionsvertrag hatten sich Rot und Grün gegen die Öffnung ausgesprochen. Gestern hat der Senat auch offiziell verzichtet. Nun geht die die Fahndung nach Ausgleichsflächen wieder los.

Der Suchraum ist eingegrenzt – zwischen Cranz im Westen und Moorburg im Südosten sollen die Flächen liegen, damit noch ein räumlicher Zusammenhang mit der Hafenerweiterung erkennbar ist. Der Senat hat besonders den Moorgürtel nördlich von Neugraben im Auge, da er dort „das geringste Konfliktpotenzial“ vermutet. Dagegen konnte sich Porschke Flächen in der Nähe der geplanten Dasa-Erweiterung Finkenwerder „aufgrund der dortigen divergierenden Interessen“ kaum vorstellen. Auch dass im Moorgürtel die geplante Autobahn 26 betroffen sei, hält Porschke für wenig wahrscheinlich. Allerdings: „Die Trasse liegt im Suchraum.“

Probleme könnte es bei den gesuchten Flächen mit Landwirten geben, die dort wirtschaften. Enteignungen schloss der Senator allerdings aus, „es kann höchstens zu dem einen oder anderen Flächenkauf kommen“. Porschke sagt: „Auf dem Rücken der Landwirte werden wir das nicht austragen.“ Es habe bereits die ersten Gespräche mit Bauern gegeben.

50 Millionen Mark stehen für den Ausgleich zur Verfügung, die in vier Raten ausgegeben werden können: Davon sollen alte Obstsorten wieder angepflanzt, Bedingungen für die Ansiedlung von Fledermäusen und Amphibien verbessert oder die Randbereiche von Gräben naturnah gestaltet werden. aha