Ökoschiff
: Zukunftsmarkt Schiff

■ Im Trend: umweltverträgliche Schiffe

Die „Laissez-faire-Politik“ in Sachen Schiffsbau müsse ein Ende haben, forderte Peter Ullrich vom Forschungsprojekt „Das sozial- und umweltverträgliche Schiff“, das gestern eine neue Studie vorstellte. Nach Katastrophen wie bei der Pallas und Erika müssten gerade im Umweltschutz höhere Standards verlangt werden. Darin läge die Zukunft für den deutschen Schiffsbau, um sich von der Konkurrenz abzusetzten.

Für ein Umdenken in Richtung umweltverträgliches Schiff, gebe es bereits erste Anzeichen: Häfen in Schweden und Norwegen würden niedrigere Schornstein-Emissionen mit einer günstigeren Hafengebühr entlohnen. Auch Reedereien in den USA zeigten Ansätze für „green ships“.

Ausgangspunkt der anderthalbjährigen Forschungsarbeit war weniger der Umweltschutz als der Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Erfahrung der Verfasser macht aber deutlich: „Wenn wir den Arbeitsschutz in den Griff kriegen, haben sich die Probleme der Ökologie von selbst erledigt.“

Beispiel TBT: Der giftige Anti-Fouling-Anstrich war im Arbeitsschutz schon vor 15 Jahren aktuell. Aber erst jetzt mache man sich Gedanken, TBT zu verbieten. Die Forderungen des Forschungsprojekts: Relevante Arbeits- und Umweltschutzmaßnahmen sollten in Tarifverträgen festgehalten werden. „Das ist ein Denkanstoß: Tarifverträge müssen nicht immer mit Geld zusammenhängen.“ pipe

„Ausgewählte Aspekte zum Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz in der maritimen Arbeitswelt“, heißt die neue Studie, die Peter Ullrich herausgegeben hat. Infos auch unter: http://labourcom.kua.uni-bremen.de/ak-alternative_fertigung