The Beach

USA 2000, Regie: Danny Boyle; mit Leonardo DiCaprio, Guilllaume Canet, Virginie Ledoyen u.a.; 112 Min.

Mal ehrlich: Leonardo Di Caprio ist eine totale Fehlbesetzung! Die Hauptrolle hätte Danny Boyles Lieblingsschauspieler Ewan McGregor zugestanden - und sie hätte gepasst, wie die Faust aufs Auge. Aber der gute Danny ist inzwischen weit entfernt vom „Trainspotting“, hat sich an Hollywood verkauft und huldigt dem Mainstream. Zwar darf der wunderbare Robert Carlyle noch in einer wunderbaren Nebenrolle brillieren, aber das war‘s dann auch schon was von guten Geist Danny Boyles übrigblieb, der einst auszog, um Hollywood das Fürchten zu lehren. Schade!

So bekommen wir jetzt den feuchten Traum frühpubertierender Mädchen als halbnackten Actionhelden serviert. Dabei kann DiCaprio wirklich spielen, nur hier wirkt er seltsam deplaziert. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Geschichte mit dem Roman von Alex Garland kaum noch etwas zu tun hat. Das ganze Ding wurde auf amerikanisch getrimmt. Und in Amerika laufen in einer Hippie-Kommune die Mädchen eben in Designer-Bikinis herum. Aber von Anfang an: In einer gammeligen Absteige in Bagkok erbt der Rucksacktourist Richard (im Buch Brite, im Film Ami Leo) eine Schatzkarte, nachdem sich ihr offensichtlich verrückter schottischer Besitzer (der einzige Lichtblick: Robert Carlyle!) umgebracht hat. Zusammen mit einem französischen Pärchen begibt sich Richard auf die Suche nach der entlegenen Insel mit ihrem paradiesischen Strand, um den ganzen zivilisatorischen Müll hinter sich zu lassen. Als die drei das idyllische Eiland endlich finden, müssen sie entdecken, dass dort bereits ein Aussteiger-Dorf existiert. Anfängliche Freundlichkeit schlägt schnell in Aggression und für den Zuschauer in erhobene Zeigefinger um: Der Mensch ist des Menschen größter Feind; das wahre Paradies finden wir nur in uns selbst; unter der dünne Lackschicht der Zivilisation steckt der Wolf etc. etc. Diese Kalenderblattphilosophie macht den Film nicht interessanter - im Gegenteil.

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