Gewichte verschieben

■ Öko-Messe zeigt jetzt Expo-Alternativen

Vom 3. Juni bis zum 27. August findet direkt am ICE-Bahnhof der Expo die Öko-Messe Intro2000 statt. Nicola Tilmann-Jäger ist die Pressereferentin.

taz: Frau Tilmann-Jäger, wer stellt auf der Intro aus?

Nicola Tilmann-Jäger: Auf ungefähr 700 Quadratmetern präsentieren sich einerseits Vereine, Verbände und Initiativen und andererseits der Nachhaltigkeit verpflichtete Hersteller ökologischer Produkte. Hauptsächlich sind das mittelständische Unternehmen. Wir sind noch offen für neue Teilnehmer. Die Mischung wird aber nicht beliebig sein. Die sechs Themen Ökologie, Energie, Medizin, Bildung, Mobilität und Verbrauchsgüter werden in einer zwölfeckigen Halle angeordnet. Im Zentrum der Halle ist Raum für Diskussionen und abendliches Kulturprogramm.

Ist die Intro2000 eine Gegen-Expo?

Nein, wir wollen lieber das zeigen, wozu wir „ja“ sagen und was auch alltagstauglich ist. Es gibt den solarbetriebenen Milchaufschäumer, das Erdgasauto etcetera. Wir wollen diesen Produkten mit der Intro2000 eine Öffentlichkeit verschaffen, die sie sonst nicht bekommen. Wir schaffen eine Art Marktplatz, wo die Aussteller das allgemeine Publikum auf sich aufmerksam machen können. Unter anderem bieten wir ein sogenanntes Konsumeter an. Da machen die Kunden ein Angebot, wieviel sie für ein Produkt bezahlen würden. Der Hersteller wartet dann, bis so viele Kaufversprechen zu einem bestimmten Preis abgegeben sind, dass es aufgrund der Stückzahl rentabel wird. Erst dann beginnt die Produktion. So kann das Gewicht der Marktkräfte von Angebot in Richtung Nachfrage verschoben werden. Mangelnde Nachfrage ist gerade für mittelständische Unternehmen, die einen geringen Werbeetat haben, oft ein großen Problem.

Sind Sie Trittbrettfahrer der Expo?

Nein, aber die Expo schafft eine Situation, die für die Ökologie genutzt werden sollte. Wir wollen ein Forum eröffnen, wo sich Umweltverbände zu einem Preis zeigen können, der sie nicht ruiniert.

Wofür steht „Intro“?

Einerseits für das Rückbeziehen auf sich selbst. Andererseits für einen Auftakt, für eine Chance zu neuen Ideen.

Widerspricht das nicht dem Prinzip von Ausstellungen?

Nein, wir schaffen einen Raum, in dem die Menschen sich auf ihr Leben beziehen können, wo sie gucken können, wie kann ich an Zukunftsgestaltung teilnehmen. Unser Slogan ist „Zukunft zum Mitmachen“. Wir möchten in dieser Halle Diskussionen schaffen, Streit erzeugen. Fragen: not

Weitere Informationen im Internet unter www.intro2000.de