lebenin funnyland

yves eigenrauch

eine menge züge fahren durch gelsenkirchen. aus richtung düsseldorf kommend, weiterfahrend nach berlin; aus münster anrollend, richtung oberhausen. auch bochum und essen verbindend, und umgekehrt. entsprechendes sehe ich zwar nicht persönlich, dem muss aber wohl so sein. wie sagt man so häufig? das ist nun mal so! auch muss es wohl so sein, dass ich in letzter zeit unseren vereinsnamen, fc schalke 04, häufig gleichzeitig mit denen von bayern und dortmund genannt sehen muss. zuletzt, ich

■ ihr seht: so schlecht sind wir doch gar nicht. was wir uns alles denken.

weiß leider nicht mehr wo, als es um fanproteste des letzten jahres ging. dort las ich sinngemäß: ja ja, die unmutsäußerungen der fans gegenüber den faulen fußballmillionären, wie in gelsenkirchen, dortmund und münchen gehört.

nun gut, irgend etwas muss an mir vorbei gegangen sein. sollten wir schon so weit gekommen sein. zugegeben, und sicherlich auch außer frage stehend, wird es auch bei uns spieler geben, die die gehaltsgrenze zur million am jahresende deutlich überschreiten. aber eben nur „auch“. der großteil befindet sich rein verdiensttechnisch gesehen im mittelmaß des zu zahlenden. so denke ich; hoffe ich vielleicht mehr, auf dass meine illusion nicht zerstört werde?! und so wurde es nicht nur mir bisher vermittelt.

nicht nur bezüglich der gehälter sollten wir uns von den beiden genannten vereinen unterscheiden. es sind andere welten, glaube ich, sofern es mir denn erlaubt sei, deren situation vor ort aus der distanz zu beurteilen. will doch hoffen, dass wir uns eine größere natürlichkeit haben bewahren können. dass andere werte zählen, anders miteinander umgegangen wird als in do oder m. nicht nur untereinander, sondern auch mit den fans, der öffentlichkeit. es sei denn, wir haben schlecht geschlafen. dann können auch wir maulen und arrogant wirken. oder vielleicht sind wir, rein subjektiv gesehen, doof angequatscht worden. bäääh. schließlich mag ich nicht vergessen, dass ich nicht auf der welt bin, um es allen recht zu machen. zum glück verlangt das auch keiner. sonst hätten wir ein echtes problem. ihr seht: so schlecht sind wir doch gar nicht. was wir uns alles denken.

zurück zum thema: „wir sind anders als die anderen.“ wenn dem nicht so wäre, hätte ich womöglich schon aufhören müssen zu spielen. dem motto „erfolg um (fast) jeden preis“ könnte ich nicht treu sein. ich könnte es nicht, und was viel wichtiger ist: ich wollte es auch nicht. bei allem, was ich tue, ist das wollen das entscheidende. ohne überzeugung kein preis!

mit verdruss las ich anfang februar einen leserbrief in einer lokalen tageszeitung. worum es in dem leserbrief eigentlich ging, ist in diesem zusammenhang unerheblich. auch wenn gesagt würde, lass es einfach den leser entscheiden, ob es wirklich unerheblich ist, so sage ich einfach: es ist. der mensch auf jeden fall, der wollte auf schalke lieber einen exzentriker haben und oben stehen (tabellarisch), als mit den spielern, die auf schalke passen, im niemandsland der liga herumzudümpeln. die maxime bei spielerverpflichtungen lautet, dass sie zum verein passen müssen, sowohl menschlich als auch spieltechnisch. ich sage: exzentriker gerne, aber gewisse spielregeln sollten eingehalten werden können. ist das nicht manchmal deren problem?

so bleibe ich doch lieber gewissen prinzipien oder besser: bestimmten grundeinstellungen treu, passe mich dem geschäft nicht an – wie sollte ich angepasst ein vorbild sein? – und spiele ein anderes als das allgemein übliche spiel: „wer ist stärker?“