Häftlinge weiter im Flur

■ Zustand werde sich „in den nächsten Tagen“ ändern

Die Häftlinge des ultramodernen Abschiebegewahrsams in der Vahr müssen weiterhin einen Großteil ihrer freien Zeit im fensterlosen Flur des Traktes verbringen, weil die Polizei seit vier Wochen nicht in der Lage ist, eine Tür reparieren zu lassen. Wie berichtet, kann der Aufenthaltsraum nicht genutzt werden, da eine von dort abgehende Tür ins Freie kaputt ist. Während die Häftlinge anfangs erst bei Einbruch der Dunkelheit in den Flur ziehen mussten, haben sie inzwischen nur noch zwei Stunden täglich die Gelegenheit, den Himmel zu sehen, wird berichtet. Keine der Zellen hat ein Fenster.

Auf Anfrage der taz gestern bei der Pressestelle der Polizei wurde behauptet, „der Auftrag zur Reparatur ist erteilt“. Bei näherem Nachfragen stellte sich heraus, dass „der Auftrag im Laufe des Tages erteilt werden soll“. Schon vor vier Wochen hatte die Polizeipressestelle eine baldige Reparatur angekündigt (die taz berichtete).

Auf die Frage, wer die Tür denn zahlen werde – die Baufirma, die den neuen Trakt errichtete oder die Polizei – sagte der Sprecher: „Da streiten sich noch die Gelehrten“. Auf die Frage, ob der Streit eine Rolle bei der Verzögerung spiele, räumte der Sprecher ein, dies sei möglich. Ein weiterer Grund könne sein, dass zusätzlich zu der Reparatur weitere Sicherheitstüren angebaut werden sollen. Der Pressesprecher der Polizei teilte kurze Zeit später mit, der Tischler sei „jetzt am Werk“. cd