Ermittlung gegen Rechte

■ Türke bei Verkehrsunfall schwer verletzt

Die Kripo Rendsburg ermittelt nach einem rätselhaften Verkehrsunfall, bei dem in Rendsburg ein 20-jähriger Türke und seine Freundin schwer verletzt wurden, gegen vier junge Rechtsradikale. Um zu klären, ob sie am vergangenen Wochenende gezielt den Wagen des Paares rammten, soll unter anderem ein Gutachten des technischen Überwachungsvereins „Dekra“ eingeholt werden.

Am Dienstag hatten die vier vorläufig festgenommenen Rechtsradikalen eingeräumt, mit dem Türken und seiner Freundin vor einem Schnellrestaurant zunächst in einen Streit geraten und ihnen anschließend mit dem Auto gefolgt zu sein. Dabei war es zu einer Kollision gekommen, in deren Folge der Türke mit seinem Kleinwagen gegen einen Laternenpfahl prallte.

Die vier 14- bis 18-Jährigen waren ohne jede Hilfeleistung weitergefahren. Der Türke erlitt schwerste Kopfverletzungen, seine Freundin einen Beckenbruch. Die Rechtsradikalen beriefen sich in ihren Vernehmungen größtenteils auf Erinnerungslücken.

Sollte sich bei den weiteren Ermittlungen herausstellen, dass es sich bei dem Unfall um einen gezielten Anschlag gehandelt hat, müssten die Beschuldigten nach Auskunft der Kieler Staatsanwaltschaft mit bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe rechnen. Als sicher gilt bislang, dass gegen den 18-jährigen Fahrer ein Strafverfahren wegen Unfallflucht und unterlassener Hilfeleistung eingeleitet wird. Über den Fall berichtete gestern auch die türkische Boulevard-Zeitung Hürriyet. lno