Islamische Föderation

Die Berliner Islamische Föderation wurde 1980 als Dachverband gegründet und hat 25 Mitgliedsorganisationen, darunter neun Vollmitglieder. Das sind Vereine, die Moscheen unterhalten. Die Islamische Föderation ist stark umstritten, weil sie personell und inhaltlich der islamistischen Auslandsorganisation Necmettin Erbakans, Milli Görüș, und der in der Türkei verbotenen Wohlfahrtspartei nahe steht. Der Präsident der Islamischen Föderation, Nail Dural, ist in Berlin für alle Milli-Görüș-Abteilungen zuständig.

Ein Großteil der türkischen Bevölkerung in Berlin fühlt sich von Milli Görüș nicht vertreten. Der Vorsitzende des Anatolischen Aleviten-Kulturzentrums, Metin Kütük, bezeichnet Milli Görüș als „demokratiefeindlich, die anderen Gläubigen keine Freiheit gibt“. Die Islamische Föderation hat jedoch den Anspruch, eine „ökumenische Glaubensauffassung“ zu vertreten, also Schiiten, Sunniten und Aleviten.

Die Islamische Föderation wird in Berlin seit einigen Wochen vom Verfassungsschutz beobachtet. Es bestehe der Verdacht extremistischer Bestrebungen. Nähere Erläuterungen wollte die Behörde nicht abgeben. nau