Antworten auf Letzte Fragen

Warum heißt die Teewurst Teewurst? (19. 2. 00)

Wahrscheinlich war sie in früheren Zeiten T-förmig und hieß deshalb T-Wurst. Im Lauf der Jahrhunderte wurde daraus dann Teewurst. Christian Kramer, Göttingen

Weil es dem Tee Wurst ist.Sven Gareis, Nürnberg

Traditionell gab es in Westfalen samstagnachmittags nach dem wöchentlichen Bad eine Kanne Tee, dazu Brote mit feiner Streichmettwurst. Da der Name Badewurst für westfälische Gemüter zu feucht-fröhlich klang, bürgerte sich die Bezeichnung Teewurst ein. Annette Weiser, Euskirchen

Der vollständige Satz lautete ursprünglich: „DER Tee ist mir Wurst“ (nicht: die Tee). Manager benutzen aus Gründen der Zeitersparnis und Bequemlichkeit die Kurzfassung: Teewurst. In Metzgereien gibt es als Ersatz für entgangenen Teegenuss rotbraunes Fettgemisch in Plastikhülle. Kluge Leute vermeiden deshalb in Metzgereien Anspielungen auf ihre Abneigung gegen Tee.

Günter Fenrich, Heppenheim

Die Teewurst heißt Teewurst, weil man literweise Tee braucht, um sie mit dem Brot runterzuspülen!

Barbara Kirsch, Lüneburg

Weil in Leberkäse auch kein Käse und keine Leber drin ist.Christian Gruber, Dorsten-Wulfen

Nach dem Siebenjährigen Krieg war Friedrich der Große so geschwächt, dass sein Leibarzt ihm riet: „Durchlaucht möchten wegen zu befürchtender Hertzensnoth ferner vom Coffee abstehen.“ Da auch das unreine Potsdamer Wasser nicht in Frage kam, ebenso wenig jede Form von Alkohol, blieb nur der aus England importierte Tee.

Nach dem ersten Schluck sagte der König: „Das kriege ich nur mit ’ner ordentlichen Wurststulle runter.“ Aus den vielen hundert Wurstsorten der Schlossküche von Sanssouci wählte der spanischbelgische Chef de Cuisine, Díaz-Rieu, eine feine Wurst aus dem damals schwedischen Rügenwalde. Jeden Tag frühstückte Friedrich ein Wurstbrot und viele Liter Tee. Darüber wurde er langsam grämlich. Nach Friedrichs Tod hieß diese sowohl „Friedrichswurst“ als auch „Teewurst“. Nur der letzte Name hat sich gehalten.

Peter Schleuning, Bremen

Warum heißt es „Begegnungen der dritten Art“? Und was sind dann solche der ersten und zweiten Art? (19. 2. 00)

„Begegnung der dritten Art“ heißt es, weil es sich dabei um eine Begegnung handelt, die so ungewöhnlich ist, dass sie sich einfach nicht einordnen lässt in das Schema der 1. und 2. Art, also in „tolle Begegnung“ oder in „Scheißbegegnung“. Die Begegnung der dritten Art ist schön und schrecklich zugleich, faszinierend und gefährlich. Sie sprengt die Grenzen unseres dualistischen Denkens. Weil man nicht weiß, wie man diese Begegnung mit wenigen Worten beschreiben soll, nennt man sie „Begegnung der dritten Art“.

Susanne Kalkowski, Köln

Der Ausdruck „(Nah-)Begegnung“ (close encounters) und die Einteilung in erste (CE 1), zweite (CE 2) und dritte Art (CE 3) wurden von dem Astronomieprofessor J. Allen Hynek geprägt, der damit Ufo-Meldungen analysierte. Jacques Vallée schreibt zusammenfassend: „CE 1 betraf Objekte, die am Boden oder in unmittelbarer Nähe des Beobachters gesehen wurden. CE 2 bezog sich auf nahe Begegnungen, bei denen physikalische Effekte oder Spuren festzustellen waren. CE 3 waren nahe Begegnungen unter Beteiligung von ‚Wesen‘ oder ‚Insassen‘. Ausgeschlossen blieben von dieser Kategorie jedoch Fälle von wiederholtem Kontakt. In den letzten Jahren wurde eine vierte Kategorie hinzugefügt. In die Gruppe CE 4 fallen die Berichte über Entführungen, in denen der Zeuge behauptet, nicht nur die Insassen gesehen zu haben, sondern innerhalb des Raumschiffs auch ausgiebig mit ihnen in Interaktion getreten zu sein.“ („Konfrontationen“. München 1996, S. 249 f.)

Stephen Schöndorf, Gauting

Beim kleinkindlichen Krabbeln, vor und zurück, wird nur die Horizontale, also nur die 2. Dimension wahrgenommen. Dadurch sind Begegnungen der „ersten Art“ möglich. Mit dem aufrechten Gehen wird auch die Senkrechte mit oben und unten, also die 3. Dimension erfasst. Dies führt zu Begegnungen der „zweiten Art“. Wenn der Horizont sich erweitert und die 4. Dimension erfasst wird, müssen daher Begegnungen der „dritten Art“ möglich sein. Bisher noch ungeklärt ist die Frage, inwieweit Artigsein solche Begenungen ermöglicht oder verhindert. Marianne Link, Heidelberg

Es gibt artige Begegnungen (1.), unartige Begegnungen (2.) und menschliche Begegnungen (3. Art). Die letzteren sind allerdings inzwischen ziemlich selten geworden. Selbst die Nasa und der Papst haben, trotz erheblichen Aufwands, bis heute keine nachweisbaren Erfolge.

Günter Fenrich, Heppenheim

Warum sind in fast allen Bäckereien bereits ab Mittag die Mohnbrötchen ausverkauft, während andere Brötchensorten noch bis zum Abend zu haben sind? (12. 2. 00)

Bis zur ersten Mohnlandung (1969) galten Brötchen generell als unbemohnbar. Mit Hilfe der Teflonbeschichtung ist es zwar gelungen, die mittlere Verweildauer von Mohnkrümeln auf Teig zu steigern, Vollmohngenuss am Nachmittag ist jedoch auch heute noch nur mit Hilfe eines „Mohn-it-yourself“-Kits erreichbar. Mit dem im Kit enthaltenen Mohnolog erfolgt das Bemohnen in verschiedenen Mohnphasen, deren krönender Abschluss der Vollmohn ist. Bernd Gonschior, Hamburg

Weil man den Rest des Tages zum Zähneputzen braucht, um die

schwarzen Krümel wieder loszuwerden, wird diese Sorte nur morgens angeboten.

H.-Günter Scholmanns, Wesel

Spätestens seit der Titelseite des taz.mags vom 12. 2. wissen wir, dass der Mohn nicht nur Fruchtbarkeit, sondern auch Schlaf und Selbstvergessenheit fördert. Wer wäre da nicht scharf auf Mohnbrötchen?

Gerd Neurath, Saarbrücken

Das Problem geht noch weiter: Warum haben nur wenige „Mohnbrötchen“-Bäckereien in ihrem Sortiment auch Mohnhörnchen, und warum sind die immer schon vor den Mohnbrötchen ausverkauft? Der Mohn allein ist es also nicht. Steffen Sachtleber, Berlin

Weil der Mohn aus dem Morgenland kommt. Da schickt es sich für uns nicht, abends noch Mohnbrötchen zu essen.

Burkhard Gödecke, Hannover

Woher kommt der Ausdruck „Uuups!“? (12. 2. 00)

Garantiert aus christdemokratischer Reihe! Simone Giesen, Düsseldorf

„Uuups!“ entstammt der Comicsprache. Es ist ein Reflexausruf, der mehrere Stimmungen ausdrückt. Etwa Schadenfreude: Wenn eine Person einer anderen ein Bein stellt und diese fällt, ruft die Täterperson oft „Uuups!“ und legt dabei ein Engelslächeln auf. Der Ausruf wird auch gebraucht, wenn eine Person etwas Wichtiges vergessen hat oder Eigentum einer anderen schädigt. Meistens grinst sie dabei und bleckt die Zähne oder kaut auf der Lippe.

Nauka Göner, Oldenburg

Die Antwort auf diese Frage ist sicherlich landsmann/frauschaftlich bedingt. So gibt es auch einen regional individuellen Ausruf, der dann entsteht, wenn mensch vorher konsumierte Nahrungsmittel sich erneut durch den Kopf gehen lässt. Ich persönlich wurde nach meinem ersten Rausch am nächsten Morgen von meinem Vater gefragt: „Ha? Nach welchem Ulrich hosch denn heit Nacht gschriea?“ Das Geräusch, das ich bei der Entleerung meines Magens machte, klang wie: „Uuuuulrich!“. Ich vermute, dass ebenjenes Geräusch in anderen Regionen Deutschlands wie „Uuups!“ klingt.

Claus Langbein, Kornwestheim

Natürlich von Lynn (7) und Swantje (8). Christine Wegner, Haunbergen

Der Ausdruck kommt aus dem „U“nterbauch, wo die unterbewusste Stimme Druck nach oben entweichen lässt. Die Lippen versuchen schnell ein bremsendes „P“, kommen aber etwas zu spät, und die restliche ausströmende Luft gerät als „s“ an die Außenwelt, die damit darüber informiert ist, dass eben etwas schief gelaufen ist.

Ali Mohácsi, Brackenheim