Aufkleber für Toleranz

UNHCR startet eine Kampagne für Flüchtlingsintegration in Bus und Bahn

Mit einer Kampagne in Bussen sowie U- und S-Bahnen will das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in den kommenden drei Monaten für die Integration von Flüchtlingen werben. Insgesamt sollen 500 Aufkleber mit zehn verschiedenen Sprüchen angebracht werden. Die Kampagne solle verdeutlichen, dass Flüchtlinge „gewöhnliche Menschen sind, die gezwungen wurden, mit außergewöhnlichen Situationen fertig zu werden“, erklärte der UNHCR-Vertreter in der Bundesrepublik, Jean-Noel Wetterwald, gestern bei der Präsentation. Die Kosten dafür betragen rund 33.000 Mark und werden überwiegend von der Europäischen Kommission getragen. Die Aufkleber in Bussen und Bahnen verbinden jeweils eine Frage zur Alltagssituation der Fahrgäste mit der knappen Darstellung eines Flüchtlingsschicksals. So heißt es beispielsweise: „Sie besuchen Ihre Kinder? – Ghassan musste um sein Leben fürchten und floh 1997. Er wird seine Kinder auf Jahre nicht in den Arm nehmen können.“ Die Slogans sind Teil einer Kampagne, die das UNHCR seit 1998 in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union organisiert. Flüchtlinge könnten der Gesellschaft, „die sie aufnimmt, viel geben“, unterstrich Wetterwald. Dazu sei aber ein „gegenseitiges Aufeinander-Zugehen“ nötig. Flüchtlinge verdienten Hilfe und Akzeptanz, nicht Misstrauen und Feindschaft. Auch in einem “zusammenwachsenden Europa“ müsse der Schutz von Flüchtlingen weiterhin Priorität haben, fügt der UNHCR-Vertreter hinzu. epd