Regierungs-Strick

■ In Kiel haben SPD und Grüne ihre Sondierungsgespräche gestartet

Jetzt wird eine neue Regierung gestrickt. Nachdem der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis innerhalb von drei Tagen fünf MinisterInnen abhanden gekommen sind, basteln SPD und Grüne an Nachfolgepersonalia. Gestern Abend vor und während des ersten rot-grünen Sondierungsgespräches in Kiel fielen schon einige Vorentscheidungen, so dass über die Hälfte der Top-Positionen im neuen Simonis-Kabinett bereits weitgehend Klarheit besteht.

SPD-Landesvorsitzender Franz Thönnes wird zum Beispiel nicht ins Kabinett einziehen. Thönnes hatte Ambitionen auf den Posten von Sozial- und Arbeitsministerin Heide Moser (SPD), die aber im Amt bleibt. Auch Finanzminister Claus Möller wird seinen Posten wohl ebenso behalten wie Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave. Der bisherige Landwirtschaftsminister Klaus Buß muss als mutmaßlicher Nachfolger von Innenminister Eckehard Wienholtz (beide SPD) nur ein paar Meter weit umziehen. Staatssekretär Bernd Rohwer gilt als Favorit für die Nachfolge im Wirtschaftsressort. Das Europaministerium könnte Simonis der Staatskanzlei angliedern.

Heißester Kandidat der Grünen für das Erbe Rainder Steenblocks als Umweltminister ist der 29-jährige karrierebewusste Bundestagsabgeordnete Klaus Müller. Zu klären ist das Problem, wie auch die grünen Frauen in der Regierung zu ihrem Recht kommen, etwa die auch auf SPD-Seite als kompetent eingeschätzte Landtagsabgeordnete Monika Heinold.

Dass das zweite, bisher von der Grünen Angelika Birk geführte Ministerium für Frauen, Jugend und Wohnungsbau so nicht bleibt, steht fest. aha/lno