kellers randspur
: SAMSTAG

Betbrüderkreise

„SOKO 5113: Im Namen Gottes“

Ein besonderer Fall erfordert besondere Sendezeit: Diesmal ermittelt die SOKO in einem Kloster, nicht nur züchtig be-, sondern auch verdeckt, im festen Glauben, den gesuchten Mörder im Kreise der Betbrüder ausfindig machen zu können. Mitglieder der katholischen Vereinigung dürfen sich diesen Film ohne Reue genehmigen – die Abteilung „Katholische Fernseharbeit beim ZDF“ hat ihn gewissenhaft geprüft und Absolution erteilt.

(20.15 Uhr, ZDF)

Tramperleichterungen

„Even Cowgirls Get The Blues“

Der Absonderlichkeiten sind viele in Gus Van Sants Filmversion des gleichnamigen Romans von Tom Robbins. Uma Thurman ist mit einem übergroßen Daumen gesegnet, der ihr, neben anderen herausragenden Attributen, das Trampen erleichtert. Schön für sie, dass sie nebenher noch etwas Kleingeld als Model verdienen kann. Die Aufträge verschafft ihr John Hurt, der die „Countess“ mimt. Auch Keanu Reeves, Angie Dickinson, Sean Young und andere prominente Darsteller schlüpfen in seltsame Rollen. Die Häufung grotesker Einfälle allerdings erscheint ein bisschen sehr gewollt und ist rasch ausgereizt.

(20.15 Uhr, tm3)

Zähnefletschung

„Liebe auf den ersten Biss“

Ehe er dazu überging, sich nur noch als Zitat seiner selbst zu verdingen und ansonsten seinen Lebensunterhalt aus einer Kette von Bräunungsstudios bezog, war George Hamilton noch einmal eine Hauptrolle in einem Kinofilm und mit diesem sogar ein Kassenerfolg vergönnt. Darin tut er, was er am besten kann: Er fletscht die Zähne. Als neumodischer Vampir gelangt er nach Manhattan und lernt unter anderem die Disco-Szene kennen. George Hamiltons Make-up übernahm Altmeister William Tuttle, der schon Bela Lugosi passend hergerichtet hatte.

( 0.50 Uhr, ARD)

Leichnamvermarktung

„Eating Raoul“

Der für den Speiseplan vorgesehene Raoul sieht dem Ersten Offizier Chakotay vom Raumschiff Voyager ähnlich und das ist kein Zufall, denn beide werden von Robert Beltran dargestellt. Regisseur und Koautor Paul Bartel hatte für seine Eigenproduktion weniger Geld zur Verfügung als für eine durchschnittliche „Star Trek“-Episode ausgegeben wird. Die Fertigstellung gelang erst nach langem Bemühen, dann aber wurde die dezente Kannibalenkomödie um ein Ehepaar, das gern ein Restaurant eröffnen möchte und seinen Wunsch mit der Vermarktung von menschlichen Leichnamen finanziert, zu einem Kultfilm jener Sorte, die diese Bezeichnung wirklich verdient. (3.15 Uhr, RTL II)