Türkei will den „Tiger“ nicht

Deutsch-französischer Hubschrauber wegen angeblich fehlender Herstellerangaben von Ankara abgelehnt

ANKARA/BERLIN rtr/ap ■ Die Türkei wird nach Angaben von Ministerpräsident Bülent Ecevit nicht den deutsch-französischen Kampfhubschrauber „Tiger“ kaufen. Das Herstellerkonsortium Eurocopter sei aus dem Wettbewerb um die Bestellung ausgeschieden, sagte Ecevit gestern in Ankara. Zur Begründung gab er unzureichende Informationen des Herstellers an. Aus demselben Grund habe seine Regierung auch dem US-Produzenten Boeing eine Absage erteilt.

Politische Überlegungen spielten bei der Vergabe des Auftrags keine Rolle, sagte Ecevit. „Wir haben mit all diesen Ländern gute Beziehungen.“ Das Interesse der Türkei, die für 145 Hubschrauber rund acht Milliarden Mark ausgeben will, konzentriert sich jetzt auf ein italienisches, ein US-amerikanisches und ein russisch-israelisches Konsortium. Die Türkei hatte einen „Tiger“ erprobt. Die Bundesregierung reagierte auf die Entscheidung gelassen. Er habe dazu „keine Emotionen“, erklärte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye gestern in Berlin.