Die Bremer Kinotaz ... alle Filme, alle Termine

A

Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodóvar, D: Cecilia Roth, Marisa Paredes

"Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurrilen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Cinema, OmU im Casablanca (Ol)

B

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D. Kevin Spacey, Annette Bening, Thora Birch

„American Beauty“ ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren, und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. Lester Burnham wird von seiner Tochter nicht geliebt, von seiner Frau ignoriert und ist an seiner Arbeitsstelle überflüssig. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahne ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ Der Film erzählt die Geschichte seiner Rebellion (Roger Ebert) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Gloria (DEL), Wall (OL)

American Pie USA 1999, R. Paul Weitz, D: Jason Biggs, Tara Reid

„Worum geht es in der High Scholl, wenn gerade mal kein Massenmörder umgeht? Um Sex und den Abschlussball natürlich, in dieser Reihenfolge. Kandidat für die absurdeste Sexszene des Jahres: der Geschlechtsverkehr mit dem Apfelkuchen. Sehr absurd“ (Der Spiegel) UT-Kino, CinemaxX, CineStar

Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitzky, D: Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos

„Anatomie klingt zwar ein wenig wie Monotonie, doch Stefan Rutowitzky gelungener Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zu dänischen „Nachtwache“ werden: erfolgreicher Horror aus heimischer Herstellung. Paula (Franka Potente) hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von ncihts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossinn Gretchen (Anna Loos) hat da ganz andere Ideen – bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen, die da nicht hingehören. Makaberer Nebeneffekt: der Ausspruch „Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren“ könnte einen völlig neuen Sinn bekommen. (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

An jedem verdammten Sonntag USA 1999, R: Oliver Stone, D: Al Pacino, Jamie Foxx, Cameron Diaz

„Eine altbewährte Sport-Story über American Football. Al Pacino befindet sich als Trainer ebenso wie sein gefeierter Quarterback kurz vor dem Aus. Ihre Gegenspieler sind ein aufsteigender junger Footballstar und eine geldgierige Clubbesitzerin. Intrigen und Grabenkämpfe außerhalb des Stadions und brutale Schlachtgemälde auf dem Rasen bestimmen den Spielrythmus. Leider greift Oliver Stone in der zweiten Halbzeit immer mehr zum taktischem Mittel der Moralpredigt.“(tip) CinemaxX, CineStar, Ufa-Palast

Anna und der König USA 1999 R: Andy Tennat, D: Jodie Foster, Chow an Fat

„Kein naturalistischer Ballast trübt in diesem Kostümfilm den Blick auf das exotische siamesische Reich um 1860. Die junge, selbstbewußte Lehrerin Anna aus England ist vom König eingeladen, seine Kinder zu unterrichten. Mit dem Wissen kommt auch aufklärerisches Gedankengut hinter die Palastmauern. Doch der in der Geschichte vorgegebene Konflikt plätschert nur vor sich hin.Vorgeführt wird einem die Pracht nicht mit angeberischer Haltung, sondern in vornehmer Zurückhaltung. Gediegen eben. Auch die Geschichte gibt sich nicht viel anders, das hat dann ein wenig Langeweile zur Folge. (tip) CineStar, UT-Kino, Lindenhof (Wildesh.)

Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999 R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle

Es war wohl die literarische Sensation der letzten Jahre. Der aus Irland stammende Amerikaner Frank McCourt veröffentlichte 1996 seine Kindheitserinnerungen. In „Angelas Ashes“ erzählt er fast ausschließlich davon, wie nass, hungrig und kränkelnd er und seine Geschwister im irischen Limerick aufwuchsen. Das Buch wurde inzwischen in 25 Sprachen übersetzt (ins Deutsche vom begnadeten Harry Rowohlt) und über sechs Millionen Mal verkauft. Natürlich werden nun bei der Verfilmung viele Liebhaber des Buches die Nase rümpfen: weil so vieles fehlt, weil das Drehbuch die besten Szenen und Sprüche aneinandereiht, weil sie es sich ganz anders vorgestellt haben. So ist das immer bei Literaturverfilmungen. Doch die guten unterschieden sich von den gescheiteren dadurch, dass sie die Grundstimmung der Vorlage treffen, was Allen Parker brilliant gelungen ist. Es war schon beim Roman ein kleines Wunder, wie McCourt es fertigbrachte, so präziese, bewegend und nicht beschönigend vom alltäglichen Elend zu erzählen, ohne in eine depremierende Sozialreportage abzugleiten. In Parkers Film herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Elend und einem Galgenhumor, der die dramatische Wirkung nicht etwa abschwächt, sondern ihr den entscheidenden Impuls gibt. Parker zeigt das Irland der 30er und 40er Jahre fast durchgängig in verwaschenen Grün-, Blau- und Brauntönen, die alles in eine düster-schwere Atmosphäre tauchen. Bei ihm dringt einem der ewige Regen wirklich in die Knochen. Die ist wohl der feuchteste Film in der Geschichte des Kinos (hip) Filmstudio, Casablanca (OL)

The Beach USA 2000 R: Danny Boyle; D: Tlda Swinton, Leonardo DiCaprio

Zwischen 'Apocalyse now' und 'Lord of the Flies' pendelnd, funktioniert 'The Beach' letztlich wie eine negative Utopie, die den weiten Wg von der Illusion der Freiheit bis zur Mordlust und zum Untergang geht, als er dem Menschen innewohnende Agressions- und Zerstörungstrieb zuletzt nur noch zur Selbst- und Besitzverteidigung eingesetzt wird – im Grunde zur Verteidigung einer längst gescheiterten Idee. Die dahinter aufscheinende Parabel vom Ende der Idiologien, das hier exemplarisch an einer Hippie-Gemeinde mit totlitären Zielen durchgespielt wird, löst der allzu populär gemachte Film allerdings nicht ein. Die verführerischen Postkartenbilder, die vor allem Star Leonardo DiCaprio ins rechte Bild rücken, im Guten wie im Bösen, glätten Blut und Tränen und zeigen trotz ihrer Opulenz letztlich nur die „schöne neue Wel“, die heute so leicht mit der Wirklichkeit verwechselt wird.“ (epd-Film) UT-Kino, CineStar, CinemaxX

The Blair Witch Projekt USA 1999, R: Daniel Marick, Eduardo Sanchez, D: Heather Donahue, Michael Williams, Joshua Leonard

„Viel sieht man nicht: nervöse Handkamera, natürliches Licht, drei junge Menshen, reichlich Wald – Horror unplugged. Aber schon nach wenigen Minuten horcht man auf jedes Knacken. Der Film basiert auf einer Lüge: 1994, behauptet er, seien in einem Kaff im Maryland drei Studenten verschollen, als sie einen Hexenkult nachspürten. Ein Jahr später habe man ihr Videomaterial gefunden – ein kurzer Film vom Sterben mit dem Thrill der Authenität.“ (Der Spiegel) City

Body Shots USA 1999 R: Michael Christopher, D: Sean Patrick Flanery, Brad Row

„Sex ohne Liebe ist Gewalt“ sagt Shawn. Shawn ist Mr. Nice Guy, er muß so etwas sagen. Und doch hat er vor ein paar Stunden recht lieblos mit einer Disco-Bekanntschaft auf dem Parkplatz den Akt vollzogen. „Body Shots“ ist ein ungewöhnliches Portrait acht amüsierwütiger Mittzwanziger in einer Samstagnacht in Los Angeles. Ein Film über „guten Sex“ und „schlechten Sex“, wie ein Zwischentitel ironisch verkündet. Ein Thesenfilm, aber ein aufregender. Shawns Freundin Sara wird von einem Kumpel vergewaltigt – sagt sie. Der Kumpel bestreitet das. Beide Versionen zeigt der Film: zweimal Bilder vom Sex ohne Liebe. Am Schluss haben nur zwei der acht Nachtgestalten keinen Sex gehabt. Vielleicht lieben sie sich. (Der Spiegel) UT-Kinocenter

Die Brücken am Fluß USA 1995, R: Clint Eastwood, D: Clint eastwood., Meryl Streep

„Dies ist Eastwoods endgültiger Bruch mit dem Traum vom unverwundbaren tough guy. Und mehr als das: Hier hat der Regisseur tatsächlich seinen ersten Frauenfilm gedreht. Ein altmodisches Kammerspiel, einen Film, der nicht mehr als eine einfache Geschichte von zwei Menschen erzählen will. Denn die Welt der Menschen, das hat Eastwood irgendwann begriffen, ist viel aufregender als die Welt der Mythen. Wahre Helden sterben alt.“ (Der Spiegel)CinStar

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club

Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Filmstudio

C

Der Chill Faktor USA 1999, R: Hugh Johnson, D: Skeet Ulrich, Cuba Gooding jr.

„Erstaunlich, dass solche Filme noch gedreht werden und sogar ins Kino kommen. Dieser uninspirierte, vorhersehbare und langweilige Actionquark gehört in die hinterste Ecke jeder Videothek. Überflüssig!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast

Comedian Harmonists Deutschland 1997, R: Josef Vilsmaier, D: Ben Becker, Ulrich Noetken, Kai Wiesinger

Dies ist der kleine grüne Kaktus in Cinemascope (hip) City

D

Däumeline USA 1993, R: Don Bluth

„Mit süßer Stimme singt das zeichengetrickte Däumelinchen, nicht wissend, dass draußen der Elfenprinz Cornelius vorbeischnattert. Nächsten Tag sehen sie sich, ein Wort gibt das andre, und hast du nicht gesehen wird geherzelt & geküsst, dass es eine Lust ist.“ (taz) CineStar

Drei Chinesen mit dem Kontrabass Deutschland 1999, R: Klaus Krämer, D: Jürgen Tarrach, Boris Aljinovic, Ilja Richter

„Rezept für eine deutsche Komödie: 1 Muttersöhnchen, 1 durchzechte Nascht, 1 Kollegin, die Rike heißt und zirka 12 Ideen, die alle nicht zusammenpassen und deshalb keinen Sinn, aber trotzdem einen hübschen bösen Film ergeben - der Schwank um eine sperrige Leiche ist inszeniert wie frühes Ohnsorg-Theater. Jürgen Tarach und Claudia Michelsen sind auch dabei und - kaum zu fassen - Ilja Richter. Der Film hat den Publikumspreis beim Festival in Biberach gewonnen - auch eine Art von Gerechtigkeit.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar

Die Dreigroschenoper Deutschland 1931, R: Georg Wilhelm Pabst, D: Rudolf Foster, Lotte Lenja, Fritz Rasp

Im Vergleich mit den großen Stummfilmerfolgen von Pabst wie „Die freudlose Gasse“ oder „Die Büchse der Pandora“ ist seine „Dreigroschenoper“ eher enttäuschend. Hier gibt es keine Asta Nilsen oder Louise Brooks, die den Regisseur zu Bilderräuschen inspirieren, sondern einen Bühnenhit, der, handwerklich solide inszeniert, auch an der Kinokasse gutes Geld bringen sollte. Aber als Dokument ist dieser Film natürlich sehenswert. (hip) Kino 46

Die drei Posträuber Österreich 1998, R: Andreas Prochaska, D: Ralf Kowalski, Claude Oliver Rudolph

„Sehenswerte Kino- und Kinderunterhaltung aus Österreich: ein Gaunertrio (darunter der deutsche Böse-Buben-Export Claude Oliver Rudolph) entführt ein 12-jähriges Mädchen, doch ihre Freunde starten eine Hilfsaktion.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

E

Eine wie keine USA 1998, R: Robert Iscove, D: Rachael Leigh Cook, Freddie Prinze jr.

„Ein College-Film vom Reißbrett: Der Schönling Zack pickt sich die graue Maus Laney heraus und spielt ihr Liebe vor, um sie zur Prom-Queen zu machen. „Der Widerspenstrigen Zähmung“ von Shakespeare stand Pate, doch am der Westküste sieht das so aus: makellose Körper und kindische Intrigen.“ (Der Spiegel) City

Erleuchtung garantiert Deutschland 1999, R: Doris Dörrie, D: Uwe Ochsenknecht, Gustav-Peter Wöhler

„Zwei Brüder auf der Suche nach dem inneren Frieden in einem Zen-Kloster in Japan. Doris Dörries auf Digitalvideo gedrehte Komödie wäre im Fernsehen ein Hit. Aber ob man dafür unbedingt ins Kino muss? Die Optik zerrt an den (Seh)Nerven. Lustig ist's dennoch.“ (TV-Spielfilm) City

F

Das Fest Dänemark 1997, r: Thomas Vinterberg, d: Ulrich Thomsen, Thomas Bo Larssen

Thomas Vinterbergs mit Handkamera nach den Dogma-Regeln gedrehter Film steht in einer langen Reihe von Romanen, Theaterstücken und Filmen, bei denen eine Familienfeier im Mittelpunkt steht, auf der schön langsam und dramatisch die schlimme Wahrheit über die Familie ans Licht kommt. Aber so radikal wie hier wurde ein Clan nur selten seziert, so aufwühlend traute sich bisher kaum ein Regisseur, den Witz neben die Tragödie zu setzten. (hip) City

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch Regisseur David Fincher (“Seven“) haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden. Die wichtigste Regel bei Fustkämpfen hat er nicht kapiert - wissen, wann man aufhören muß.“ (Spiegel) City

From Dusk Till Dawn USA 1995, R: Robert Rodriguez, D: Quentinn Tarantino, Georg Clooney, Harvey Keitel / Originalfassung ohne Untertitel

Für seinen Soulbrother Rodriguez holte Tarantino sein allererstes Skript aus der Schublade, überarbeitete es und spielt zu allem Überfluß auch noch eine der Hauptrolllen, so dass man unmöglich sagen kann, wer von den beiden für welchen Blutfleck verantwortlich ist. Auch wenn Rodriguez noch so rasant schneidet, verliert man in der zweiten, mexikanisch-vampiristischen Hälfte des Films schnell die Übersicht und das Interesse daran, wer schon untot ist und wer noch ungebissen auf alle anderen eindrischt. (hip) City

G

Gottes Werk und Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine

Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasso Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inzinierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) Schauburg, Casablanca (OL, Passage (DEL)

The Green Mile USA 1999, R: Frank Darabont, D: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan

„Zum dritten Mal nacheinander verfilmt Frank Darabont einen Stoff von Stephen King. So imposant, wie ihm „Verurteilten“ gelang, ging „The Green Mile“ daneben. Drei Stunden lang poliert er die Heiligenscheine seiner Helden: ein Schwarzer (Michael Clarke Duncan) mit übernatürlichen Kräften, der 1935 in des Todestrakt eines Südstaaten-Gefängnisses eingeliefert wird, und sein Wärter (Tom Hanks), dessen Gewissen die Hinrichtung des verkannten Messias nicht verkraftet. Ein Kindergottesdienst mit penetrant hohem Ton..“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Lichtspielhaus (DEL), engl. OF im UFA-Palast

H

Happiness USA 1998, R: Todd Solondz, D: Jane Adams, Dylan Baker, Lara Flynn Boyle / Originalfassung ohne Untertitel

„Eine schwarze Satire über die Suche dreier Schwestern nach dem persönlichen Glück. Doch statt diesem finden sie Einsamkeit und erschreckende menschliche Tragödien und Abgründe. Der Film ist eine atemberaubende Mischung aus Humor und Horror, ein Hochseilakt der Gefühle, der am Schluß, trotz der ernsten Themen, die der Film anschneidet, mit einem hoffnungsvollen Twist endet.“ (Zoom) Kino 46

House on Haunted Hill USA ?, R: ?, D: ?

Nicht nur der Titel ist mysteriös, auch sonst war trotz eifriger Detektivarbeit nichts über diesen im Preview gezeigten Film zu erfahren. CinemaxX

Hurricane USA 1999 R: Norman Jewison, D: Denzil Washington, Deborah Unger

„1967 als Mörder zu lebenslänglichem Gefängnisaufenthalt verurteilt, verbringt der Boxer Rubin „Hurricane“ Carter (Denzil Washington) viele Jahre mit dem Versuch, seine Unschuld zu beweisen und wird dabei immer hoffnungsloser, bis er einen amerikanischen Teenager, der in Kanada lebt (Vicillous Reon Shannon) zum Freund gewinnt. In dieser tief bewegenden Filmbiogrphie, die auf einem in den USA berühmten Fall beruht (Bob Dylan sang darüber in seinem Song „Hurricane), scheinen einige Figuren , die sich zu Hurricanes Verteidigung zusammenfinden, wie Heilige, und andere, die gegen ihn sind, wie Dämonen. Aber die Erzählung – eine komplexe Konstruktion aus Rückblenden und Wechselkn der Perspektive, die zum Teil Erweckungsgeschichte, Gerichtsdrama, Charakterstudie und Enthüllungsbericht ist, macht nie den Anschein, als würde Geschichte zu sehr vereinfacht. (The Chicago Reader) CinemaxX

I

Illuminata USA 1998, R: John Turturro, D: D: John Turturro, Susan Sarandon, Christopher Walken

„John Turturro, dieser wunderbare Schauspieler, ist ein enthusiastischer Theaternarr, deshalb hat er eine ganze Schar New Yorker Schauspieler (darunter Susan Sarandon und Christopher Walken) zusammengetrommelt, um der schönen Scheinwelt der Kulissenintrigen und Krokodilstränen mit einer turbulenten „Backstage Comedy“ im Jahrhundertwende-Kostüm zu huldigen. Turturros Film (sein zweiter als Regisseur) ist ein Werk zärtlicher Leidenschaft, belebt von entzückenden Winzigkeiten, doch so verspielt und federleicht, dass er sich im Handumdrehen verflüchtigt.“ (Der Spiegel) Atlantis

J

Just Visiting this Planet Deutschland 1991, R: Peter Sempel

„Experimenteller Film um den japanischen Butoh-Tänzer Kazuo Ohno, angelegt als assoziative Bild- und Tonfolge, die ihre Spannung aus dem Gegensatz verschiedener Kulturräume bezieht. Ein schwieriger, extrem anstrengender Film in Form eines „Gedankenstroms“, der als Projektionsfläche für die Phantasietätigkeit des Zuschaers dient. Interessant allenfalls für eine aufgeschlossene Minderheit.“ (Lexikon des internationalen Films) Tanz 2000 im Kino 46

K

Käpt'n Blaubär Deutschland 1999; R: Harry Freitag

„Sein Name ist Blaubär, Käpt'n Blaubär, und wenn er aufbricht, um die Welt (und seine Enkel, die drei vorlauten Bärchen) vor dem Schurken Dr. Feinfinger zu retten, braucht er keinen italienischen Anzug und keinen Martini. In dem Zeichentrickfilm, der – nach der Fernsehserie und dem Buchbestseller – neues Seemannsgarn um den wasserfesten Abenteurer spinnt, verschlägt es den Käpt'n (herzerwärmend gebrummelt von Wolfgang Völz) ins kapitalistische Meer, in dem unter anderem die Immobilienhaie lauern.“ CinemaxX

Der Knochenjäger USA 1999, R: Philip Noyce, D: Denzil Washington, Angelina Jolie

„Selten hat sich ein pingeligerer Serienkiller auf der Leinwand herumgetrieben als dieser: Detailgetreu stellt er Verbechen aus einer viktorianischen Schauerschwarte nach. Aber was kann man mehr erwarten von einem Thriller, der seine Ideen ebenfalls – in einem blassen dritten Durchschlag- aus anderen, ihm haushoch überlegenen Werken wie „Sieben“ oder „Das Schweigen der Lämmer“ übernommen hat. Cine Star

Kreuz und Quer Großbritannien 1998 R: Rose Troche D: Kevin MCKidd, Jennifer Ehle, Hugo Weaving

„Leo ist schwul und auf der Suche nach dem Traummann. Den entdeckt er ausgerechnet in einer Selbsterfahrungsgruppe aus lauter Heteros. Ein aussichtsloser Fall? „Kreuz und Quer“ wäre eine schlechte Komödie, wenn nicht plötzlich ein heftiger Windstoß alles durcheinander brächte. Fans der Comics von Ralf König haben allerdings schon besser gelacht,“ (tip) Cinema

Kurzfilmnacht

„Das Programm zeigt einen Querschnitt aus preisgekrönten internationalen Tanz-Videos und -Kurzfilmen der letzten Jahre. Alle zum Thema „Männer“: poetische, sinnliche und explosive „pas de deux“ von Tanz und Kamera.“ (Kommunalkino) Tanz 2000 im Kino 46

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Das Leben, ein Pfeifen Kuba 1998, R: Fernando Pérez, D: Alberto Garcia, Coralia Véloz

„Julia fällt in Ohnmacht, wenn sie das Wort „Sex“ hört; die schöne Tänzerin Mariana kann nur dann die Gizelle tanzen, wenn sie auf Männer verzichtet; und der Straßenstrolch Epidio leidet, weil seine Mutter ihn verlassen hat. Eine Fee möchte die drei Menschen aus Havanna zum Glück führen. Doch am Ende wird sich kein Heilsverspechen eingelöst haben. Fernando Pérez metaphernreicher Film wirkt wie ein Musikstück, dessen Melodie glücklich macht, auch wenn der Text vom Unglück handelt. (tip) Filmstudio

M

Marlene Deutschland 1999, R: Joseph Vilsmaier, D. Katja Flint, Heino Ferch, Herbert Knaup

Man kann wohl ohne digitale Tricks kaum eine perfektere Kopie von Marlene zusammenbasteln als es Vilsmaier hier mit Katja Flint gemacht hat, aber das ganze ist natürlich von vorne herein eine Schnapsidee, denn Schönheit kann man nicht kopieren. Und da bei Marlene Dietrich der Blick erotischer war als die Beine, kann der Film nicht soviel Strumpfband zeigen – niemand glaubt ihr die Marlene auch nur für eine Einstellung. Bei den „Comedian Harmonists“ ist Vilsmaier dieser Art von Geschichtsbebilderung ja noch einigermaßen gelungen, aber mit Marlene Dietrich hat er sich böse verhoben, denn anders als bei dem kleinen grünen Kaktus hat ja jeder das Original genau vor Augen. Ganz und gar dämlich wird diese protzige Großproduktion aber dadurch, dass Vilsmaier die ja nicht gerade langweilige Lebensgeschichte der Dietrich nicht reichte, sodass er zu Sternberg, Hollywood und Truppenbetreuung auch noch eine kitschige Liebesgeschichte dazuerfinden musste. Im Film ist nun ein deutscher Junker die Liebe ihres Lebens, der alle zwanzig Minuten wieder im Film auftaucht, damit alles auch schön traurig ist. Zuerst ist er der freche Offizier in Reithosen, zuletzt natürlich Widerstandskämpfer, und für diese durch und durch synthetische Romanze läßt Vilzmaier Billy Wilder, Orson Welles, Hitchcock und ihre tatsächliche große Liebe einfach weg. Marlene Dietrichs Lebensgeschichte auf dem Niveau eines Lore-Romans. Sie selbst hätte in slch einem Machwerk nie mitgespielt. (hip) CinemaxX, CineStar, Ufa-Palast, Gondel, Ziegelhof-Kino (OL), Passage (DEL))

The Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Story bedient sich bei Mythen der Filmgeschichte, plündert „Alien“ ebenso wie „Strange Days“: die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und sensationelle Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) Casablanca, OF im City

Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman

„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romantischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Der Unbekannte: ein verwitweter Segelbootbauer in den angeblich besten Jahren, der seiner allzufrüh verstorbenen Künstlerfrau eine beinahe reliquienkultische Verehrung entgegenbringt. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochtragisches empfohlen wird. Überzeugender als Kevin Costners mimische Stereotypien wirken Robin Wright Penn als weibliche Protagonistin und Paul Newman in der Rolle eines unbequem-hellsichtigen väterlichen Ratgebers.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R: Olle Hellbom, D: Jan Ohlson

Lustiger Kinderfilm über die Erlebnisse und Streiche des kleinen Michel. Der Regisseur der Pippi Langstrumpf-Serie durfte auch mal einen Film über einen frechen Junge drehen. Das Buch stammmt natürlich von Astrid Lindgren. (taz) Filmstudio

The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis

„Das Million Dollar Hotel in Los Angeles ist Zuflucht für Außenseiter aller Art. Als der Junkie Izzi vom Hoteldach fällt, nimmt das FBI die Ermittlungen auf. Im Mittelpunkt steht allerdings die Liebesgeschichte zwischen Tom und Elois, die im größten Elend ihr Glück finden und dabei selbst den knochenharten FBI-Mann Skinner erweichen. Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) Filmstudio, Ziegelhof (OL)

N

Die neun Pforten Frankreich/Spanien 1999, R: Roman Polanski, D: Jonny Deep Lena Olin, Franz Langella

„Zu Satan und seiner Brut pflegte wohl kein anderer Regisseur so intime Beziehungen wie Roman Polanski (“Rosemaries Baby“). Sein neuer Gruselfilm jedoch wirkt, als habe ihm Belzebub höchstpersönlich ins Handwerk gepfuscht. Da antiquarische Lederscharten auf der Leinwand ungefähr so bedrohlich wirken wie altbackenes Schwarzbrot, puscht Polanski die einfältige Bücherdedektiv-Story mit den ältesten Tricks seines Gewerbes auf und veranstaltet gegen Ende einen so erbärmlichen Budenzauber, dass es den Zuschauern nicht nur vor dem Teufel graust. (Der Spiegel) City

Nichts als die Wahrheit Deutschland 1999, R: Roland Suso Richter, D: Kai Wiesinger, Götz George

„In diesem Film kehrt der 88jährige Josef Mengele zurück, um sich der deutschen Justiz zu stelen, und sein Verteidiger Peter Rohm steckt in einer Zwickmühle, denn er wäre ein schlechter Anwalt, würde er nicht auch in diesem Fall sein Bestes geben. Regisseur Roland Suso Richter riskiert mit diesem packenden Justizthriller eine Gratwanderung. Vor Gericht präsentiert sich Mengle als Opfer der Umstände und mehr als einmal sind Anwalt Rohm und das Kinopublikum geneigt, sich auf seine Gedankenwelt einzulassen.“ (TV-Spielfilm)CineStar

Niki de Saint Phalle Deutschland 1994, R: Peter Schomani

„Niki de Saint Phalle hat ein komplexes, vielfältiges Werk geschaffen, das die spannende Umsetzung einer Art Selbst-Therapie ist: von der Verarbeitung der Traumata ihrer Kindheit bis zum positiven Annehmen des Daseins. Dokumetarfilmer Peter Schamoni hat der Künstlerin ein wunderschönes Filmportrait gewidmet, das zum Glück immer wieder läuft.“ (taz) Cinema

Notting Hill Großbritannien 1999, R: Roger Mitchell, D: Julia Roberts, Hugh Grant

Mit dem Drehbuchautor Richard Curtis, dem Produzenten Duncan Kenworthy und Hugh Grant sind drei von den Machern von „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ wieder am Werk und „Notting Hill“ ist ähnlich gut poliert und routiniert insziniert. Viele smarte Pointen, ein schönes Paar – was will man mehr? (hip) City

P

Pippi in der Südsee Deutschland/Schweden/Kanada 1999 R: Paul Riley

„Nach dem Kinoerfolg des Zeichentrickabenteuers der wohl bekanntesten Figur von Astrit Lindgren schickt Co-Produzent Michael Schaak (Kapt'n Balubar) unsere rothaarige Heldin Richtung Taka-Tuka-Land.“ (TV-Spielfilm) CineStar, Kino 46

S

Shakespeare in Love USA 1998, R: John Madden, D: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush

Von der historischen Person Shakespeare wissen wir so gut wie nichts. Für seriöse Biografen ist dies natürlich fatal, aber wenn man eine wilde und komische Geschichte aus dem Leben des jungen „Will“ Shakespeare schreiben will, sind das ideale Grundvoraussetzungen. Die britischen Autoren Marc Norman und Tom Stoppard sahen sich einfach die Stücke an, die von Shakespeare geschrieben wurden und fragten sich: Wie ist er wohl auf diese Idee gekommen? So erlebt er natürlich eine Liebesgeschichte, die unglücklich endet, und aus der er „Romeo und Julia“ zimmert. Norman und Stoppard sind inn ihrer Kosntruktion so konsequent, inspiriert und witzig, dass man schnell mitgerissen wird.“ (hip) City

The Sixth Sence USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette

„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen: Der Kinderpsychologe Dr. Malcom Crowe nimmt sich des verstörten achtjährigen Cole Sears an. Der Junge hat Angst, will sich aber niemandem anvertrauen. Doch der Arzt gibt nicht auf, und schließlkich offenbahrt Cole ihm sein Geheimnis, Er kann Tote sehen“ (tip) Ufa-Palast

Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Jonny Deep, Christina Ricci, Miranda Richardson

„Police Constable Ichabod Crane ist seiner Zeit weit voraus, glaubt an Logik und Indizienbeweise, während allerortens noch Aberglaube herrscht. Doch als er 1799 eine Mordserie in einem verwunschenen Provinzkaff aufklären soll, muss auch er die Existenz von Gespenstern anerkennen. Der exentrische Tim Burton hat sich diesmal der kanpp 200 Jahre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verrarbeitet.“(tip) CinemaxX, CineStar, Ufa-Palast, UT-Kinosenter

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichet Theatermacher Leander Haußmann sarkastisch und vor allem urkomisch nach. Leicht wird er es mit seinem scharfsinnigen, liebevoll ausgestattenten Kinodebüt nicht haben, schreckt er doch auch vor Slapstick und kleinen Plattheiten nicht zurück. Thema und der Autor der Romanvorlage Thomas Bussig liegen eindeutig im Trend: „Helden wie wir“, Bussigs anderer Ost-Roman, ist auch bereits verfilmt.“ (TV-Spielfilm) City, Ziegelhof (Ol)

Star Wars – Episode 1 – Die Dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor

„Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City

T

Der talentierte Mr. Ripley USA 1999, R: Anthony Minghella, D: Matt Damon, Gwyneth Paltrow, Jude Law

„Solch einen intelligenten und stilsicheren Thriller werden Sie in diesem Jahr wohl kaum nochmal zu sehen bekommen. Matt Damon spielt einen armen Jungen, der mit dem Studenten einer Eliteuniversität verwechselt wird, und eine Reise nach Europa angeboten bekommt, um einen Playboy, den er angeblich von Princeston kennt, zurück nach hause zu bringen. Jude Law ist dieser Ausreißer in Gwyneth Paltrow seine Freundin. Schnell wechselt Damon's Ripley seine erste geborgte Identität für eine andere – die es Playboys. “ (Roger Ebert) CinemaxX, Schauburg, CineStar, Wall-Kinos(OL), Lindenhof (Wildeshausen)

Three Kings USA 1999 R: David O. Russel, D: George Clooney, Mark Wahlberg, Ice

„Eine Art von abgedrehtem Meisterwerk, ein Kriegsfilm mit vielen lockeren Schrauben der Aktion und Humor frontal aufeinanderprallen läßt und dann in die Politik trudelt. Georg Cloony spielt einen abtrünnigen Veteran des Golfkrieges, der Mark Wahlberg und Ice Cube in einer Mission leitet, um das Gold zu stehlen, dass Soldaten Hussein in Kuweit plünderte. (Roger Ebert) CineStar, auch engl OF im CinemaxX und UFA-Palst

Tim und Struppi im Sonnentempel Belgien/Frankreich 1969, R: Raymond Leblanc

Steven Spielberg hat ja schon vor einigen Jahren versprochen, eine Spielfilmversion von einem Tim-und Struppi-Abenteuer zu machen. Aber solange wir noch auf Harrison Ford mit Tims toller Haartolle warten müssen, bleibt uns immerhin dieser Zeichentrickfilm, der alle Jahr wieder im Fernsehen wiederholt wird. (hip) Schauburg

Tee mit Mussolini Italien/Großbritannien 1999, R: Franco Zeffirelli, D: Cher, Judi Dench, Lili Tomlin

„Cher, Maggie Smith, Judi Dench, Joan Plowright und Lili Tomlin in einem Film zusammen? Cher und Maggie spielen miteinander eine tränenreiche dramatische Szene? „Tee mit Musselini“ verwirklichst diesen unmöglich scheinenden Traum für Kinogänger. Aber leider ist der Film auch ein zäher Mischmasch, weil Franco Zeffirelli ungeschickt versucht, zuviel in zu wenig Zeit zu erzählen. Der Film spielt im Italien der Zeit, als Mussolini langsam an Macht gewann, und basiert auf der Autobiographie des Regisseurs.“ (HBO-Film-Reviews) City

Toy Story II USA 1999 R: Jojn Lasseter

„Dies ist eine Seltenheit: eine Fortsetzung, die besser als das Original ist. Dem Regisseur John Lasseter gelang hier eine phantastische Mischung aus prächtigen Details (strahlende und organisch wirkende Hintergründe, die das gleiche Erstaunen wachrufen, das „A Bug's Life“ so schön machte) und computersimulierten Charakteren mit bemerkenswert lebendig wirkenden Bewegungen.“ (The New Yorker) CinemaxX, CineStar, Ufa-Kino (auch engl OF) UT-Kinocenter, Wall-Kino (OL), Passage (OL), Lindenhof (Wildeshausen)

Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch

„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) Casablanca (Ol)

U

Ungeküsst USA 1999, R: Raja Gosnell, D: Drew Barrymore, David Arquette

„Drew Barrymore und David Arquette merkt man den Spaß an einer weiteren „Eine wie Keine“-Version an. Trotz der geistig beschränkten Highschoolszenerie vom Baseballspiel bis zum Abschiedsball ist der naive Charme und die klamaukige Handlung „Feel-Good“ pur. Die schrille 80er-Jahre-Retro knüpft an Barrymores „Eine Hochzeit zum Verlieben“ an.“ (film.de.) City

V

Der Vulkan Deutschland/Frankreich 1998, R: Ottokar Runze, D: Nina Hoss, Meret Becker, Udo Samel

„Der nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann basierende Film schildet deutsche Emigrantenschicksale im Paris der Mittdreissiger Jahre, in deren Mittelpunkt eine deutsche Chansonette steht. Mit Freunden baut sie einen Schwarzsender auf, agiert mit politischen Liedern gegen den Faschismus und gerät in die Fänge der Gestapo. Formal konventuionelle Literaturverfilmung, die sehr authentisch das Zeitkolorit rekonstruiert und ihre politischen Botschaften nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger unterstreicht, sondern durch die überzeugend gestalteten und gespielten Charaktere vermittelt.“ (film-dienst) Kino 46

W

Die Welt ist nicht genug – James Bond Großbritannien/USA 1999, R: Michael Apted, D: Pierce Brosman, Sophie Marceau, Denise Richards, Robert Carlyle, Robbie Coltrane

„The World Is Not Enough“ ist ein prächtig komischer Thriller, aufregend und voller Charme, erfindungsreich am Ende. Weil dies auch der 19. James Bond ist, kommt er mit so viel Vergangenheit, dass man ihn wie Wein bewertet, und mit berühmten früheren Jahrgängen vergleicht. Das gehört mit zum Spaß, und dies ist für mich einer der wirklich guten Bonds.“ (Roger Ebert) UT-Kino

Z

Der 200-Jahre Mann USA 1999, R: Chris Columbus, D: Robin Willians, Sam Neill

„Man ist stets gern zu Diensten“ sagt die blecherne Haushaltshilfe der Familie Martin und verzieht dabei keine Miene. Aber in dem langlebigen Roboter Andrew stecken mehr als nur Kabel und Dioden. Er ist kreativ und vorwitzig und will andere Gesichtsausdrücke und die Freiheit. Außerdem forscht Andrew – in dieser bedeutungsvoll blechscheppernden Leinwandfassung einer Science-Fiction-Kurzgeschichte von Issak Asimov- nach dem Sinn seines Lebens, und so geht er auf die Suche nach anderen Putzrobotern, die so ähnlich fühlen wie er. Fehlanzeige. Aber er findet eine Liebe, die in einem Film von Chris Colombus (Mrs. Doubfire) nicht fehlen darf. Zum zweiten Mal spielt Robin Williams unter dessen Regie eine aufopferungsvolle Haushaltskraft der etwas anderen Art. Aber diesmal wollten sich die US-Zuschauer nicht von seinem Meister-Propper-Charme einseifen lassen: „Der 200-Jahre Mann“ spielte weniger als 60 Millionen ein“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kino-Center, Passage (Del.)

10 Dinge, die ich an dir hasse USA 1999, R: Gil Junger, D: Julia Stiles, Heath Ledger

"Highschool-Komödie, die mit unbeschwertem Sitcom-Charme den Illusionen, Kraftproben und Verwicklungen junger Herzen folgt. Der gestresste Vater zweier ungleicher Schwestern hat bestimmt, dass die frühreife Bianca erst mit ihrem Verehrer ausgehen darf, wenn ihre schwer zickige Schwester Kat ebenfalls ein Date hat. So manche Verkupplungsstrategie geht nach hinten los, bevor sich die widerspenstige Schul-Emanze und der mühsam angeheuerte Schul-Proll zum Liebspaar mausern. Nicht besonders tiefgründig, aber dank des begabten Jungdarsteller-Ensembles immerhin temperamentvoll.“ (tip) City

Zug des Lebens Frankreich, Belgien, Rumänien 1998, R: Radu Mihaileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus, Clement Harari

„Der Dorfnarr überbringt eine schreckliche Nachricht: die Nazi-Truppen rücken immer weiter vor, jüdische Dörfer werden eliminiert, die Bewohner getötet oder deportiert. Ausgerechent der Narr hat die Idee, eine Deportation selber zu inszenieren, um so vor den Deutschen über Russland bis nach Palästina fliehen zu können. Nach und nach wird ein maroder Güterzug zusammengekauft und das Dorf aufgeteilt in Nazidarsteller und (fast) echte Deportierte. Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst mneschlicher Figuren, die nicht als die Besseren, sondern einfach als Menschen dargestellt werden. Eine gelungene Synthese von Aufklärung und Unterhaltung. Und auch wenn auf den ersten Blick einiges dafür spricht: „Zug des Lebens“ ist keine Kopie von Benignis „Das Leben ist schön“. Er war sogar weitaus früher geplant, konnte aber mangels mutiger Geldgeber zunächst nicht gedreht werden.“ (film.de.) Cinema

Zwölf Uhr mittags USA 1952, R: Fred Zinnemann, D: Gary Cooper, Grace Kelly

„Zinnemanns „psychologischer“ Western bereicherte das Genre nicht nur um neue dramaturgische Raffinessen (die Einheit von Ort und Zeit ist virtous zur Spannungsteigerung genutzt) und um einen damals noch ungewohnten Heldentypus (der „gebrochene“, an seinem Auftrag zweifelnde Gesetzeshüter), sondern verschärfte auch die moralischen Aspekte der Fabel. Der populärste und meistausgezeichnete Western der fünfziger Jahre zieht nicht zuletzt auch eine bittere Bilanz der McCarthy-Ära.“ (Lexikon des internationalen Films) City, Lindenhof (Wildeshausen)